Ab dem Jahre 1306 n. Chr. kontrollierte Edward I das schottische Königreich. John Balliol saß weiterhin im Gefängnis und englische Armee besetzten die meisten schottischen Castles. Aber Wallace's mutiger Kampf – und sein grausamer Tod – ermutigten auch andere Schotten weiter zu kämpfen.

Der neue Anführer der schottischen Kämpfer war Robert Bruce. Er stammte aus einer anglo-normannischen Familie und war einer der mächtigsten Lords in den schottischen Lowlands. Zuerst unterstützte er die Engländer gegen Wallace, doch als er eine Chance sah selbst König von Schottland zu werden, wechselte er die Seiten.

Noch im selben Jahr (1306 n. Chr.) wurde Bruce zum schottischen King Robert I gekrönt.

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In der Schlacht von Bannockburn waren die englischen Ritter mit ihren Pferden durch den moorigen Untergrund hoffnungslos verloren.

Zur Flucht gezwungen

Der neue König verlor keine Zeit eine neue Armee zu rekrutieren und zwang die schottischen Lords Loyalität zu schwören. Aber die Engländer schickten eine Armee nach Schottland um Bruce zu töten worauf dieser zur Flucht gezwungen war. Bruce kämpfte die nächsten 8 Jahre erneut gegen die Engländer. Seine Entschlossenheit die besetzten Castles zurückzuerobern und der Erfolg, den er damit hatte sorgten dafür, dass sich ihm viele Schotten im Kampf anschlossen.

Ein großartiger Sieg

Im Jahre 1307 n. Chr. starb der englische King Edward I und der neue King Edward II, war weniger kampflustig. Trotzdem, angesichts der wachsenden Unterstützung von Bruce, griff er in den Jahren 1310-1311 n. Chr. und erneut 1314 n. Chr. Schottland an. Die Schotten und Engländer trafen bei Bannockburn in der Nähe von Stirling aufeinander. Gegen alle Widrigkeiten erzielten die Schotten einen großartigen Sieg, der ihnen für die nächsten 400 Jahre die Unabhängigkeit sichern sollte.

kapitel 01 19Schwieriger Frieden

King Edward II zog sich aus Schottland zurück, aber Bruce hatte in den nächsten 10 Jahre weiterhin mit den schottischen Lords, die England unterstützten, zu kämpfen. In derselben Zeit versuchte Bruce das vom Krieg zerstörte Schottland wieder aufzubauen. Er erhob neue Steuern, erließ neue Gesetzte und ordnete an, dass alle schottischen Männer sich mit einer Grundausrüstung an Waffen zu versorgen hatten. Im Jahre 1323 n. Chr. und erneut im Jahre 1328 n. Chr. schloss Bruce Friedensverträge mit den Engländern obwohl er davon ausging, dass diese nicht lange Bestand haben würden.

Der schottischen Legende nach, war der Kampfwille von Bruce gegen die Engländer entstanden, als er einer Spinne beim Netzbau zusah.

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Edward I von England war wütend über die Allianz zwischen Schottland und Frankreich. Im Jahre 1296 n. Chr. schickte er eine Armee nach Schottland und kurz darauf besiegte er sie in der Schlacht von Dunbar. Englische Ritter nahmen John Balliol gefangen, zogen ihm seine königlichen Gewänder aus und schickten ihn als Gefangenen nach London. Einmal mehr war Schottland ohne König.

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Einige schottische Adelige hatten Balliol im Krieg mit England nicht unterstützt. Die meisten von ihnen waren Abkömmlinge von anglo-normannischen Rittern, die sich in Schottland angesiedelt hatten. Sie besaßen Land und hatten familiäre Verbindungen nach England und erwiesen deshalb im Jahre 1296 n. Chr., als Edward sich zum König von Schottland machte, ihm die Referenz.

Wusstest Du das?

Nachdem Balliol seiner königlichen Gewänder entledigt wurde, wurde er als „Toom Tabard" (ohne Zeichen) bekannt.

Feinde Englands

Es gab viele Schotten, die sich weigerten die englische Regierung zu akzeptieren. Dies waren z.B. Priester und Bischöfe, niedriger Adel und einige mächtige Lords. Sie alle schlossen sich zusammen im Kampf gegen Edward und wurden angeführt von Andrew Murray (Mitglied einer mächtigen Adelsfamilie aus dem Nordosten Schottlands) und William Wallace (dem Sohn eines Landbesitzers in den Lowlands).

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Wallace siegt

Wallace und Murray gewannen schnell die Kontrolle über das schottische Land nördlich des River Tay und marschierten dann südwärts. Im Jahre 1297 schlugen sie an der Stirling Bridge die britische Armee. Schnell entsandte Edward eine neue große Armee und besiegte Wallace im nächsten Jahr bei Falkirk. Wallace konnte fliehen und versteckte sich für Jahre in den Wäldern. Er bekämpfte weiterhin die Engländer durch „hit and run" (zuschlagen und wegrennen).

Auf der Stirling Bridge massakrierten die Schotten die englischen Soldaten, als diese vorrückten. Die ganze englische Armee saß hoffungslos in der Falle.

Wusstest Du das?

Auf der Stirling Bridge wurde der englische Schatzmeister, Hugh de Cressingham, von den Schotten getötet. Die schottischen Soldaten zogen ihm die Haut in kleinen Stücken ab und behielten sie als Souvenir.

"Hammer of the Scots"

Aber es sollte noch schlimmer kommen. Im Jahre 1303 n. Chr. beschlossen England und Frankreich den Frieden. Edward fiel in Schottland ein, nahm die wichtigsten Castles ein und zwang die schottischen Adeligen sich zu unterwerfen. Seine Entschlossenheit den schottischen Widerstand zu brechen, brachte ihm den Spitznamen „Hammer of the Scots" ein. Wallace wurde verraten, gefangen genommen, nach England gebracht und dort im Jahre 1305 n. Chr. brutal hingerichtet. Sein mutiger Kampf um Schottland und sein grausamer Tod machten ihn zum Nationalhelden in Schottland.

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In den verschiedenen Teilen von Schottland lebten die Menschen nach unterschiedlichen Lebensweisen. Ihr Leben war geprägt von alten Bräuchen ihrer Vorfahren und durch ihre Umwelt. Die größten Unterschiede gab es zwischen den Highlands und den Lowlands.

In den Lowlands, mit seinen Flussniederungen, welligen Hügeln und furchtbarer Erde, arbeiteten die meisten Leute auf großen Anwesen, die dem König, Lords oder Mönchen gehörten. Sie bauten Ortschaften mit strohgedeckten Häusern, deren Holzwände mit Lehm verputzt waren.

Die meisten Ortschaften waren um eine Grünfläche (öffentlicher Platz) gebaut mit einer Steinkirche in der Nähe. Die Dorfbewohner züchteten Schafe, Schweine und Rinder und benutzten Pferde und Ochsen um ihre Karren und Pflüge zu ziehen. Sie bauten Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Erbsen, Flachs und Hanf an.

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In den Highlands bauten die Bauern die Felder in der Nähe ihrer Häuser an und ließen ihre Rinder auf den Bergweiden grasen.

Wusstest Du das?

Die Schotten sprachen sogar unterschiedliche Sprachen. Im Norden sprachen sie nordisch (Wikinger), im Westen gälisch, im zentralen Lowland schottisch und im äußersten Südosten sprechen sie englisch.

Landwirtschaftliche Betriebe

Einige Dorfbewohner errichteten Werkstätten für die Herstellung von Töpferwaren und Eisenwerkzeugen, bauten Wassermühlen um das Getreide zu mahlen, und betrieben kleinere Minen um Kohle, Silber oder Blei abzubauen. Die Männer gerbten Tierhäute um Leder zu erhalten und die Frauen spannen die Wolle zu Fäden um daraus Stoffe zu weben.

Das Leben in den Highlands

Die Highlands bestehen aus felsigen Bergen, tiefen Meeresbuchten und äußerst wenig fruchtbarem Boden. Die Bewohner bauten ihre Häuser aus Torfwänden mit Dächern aus Heidekraut, pflügten ihre Felder von Hand um hier Hafer, Flachs und Gerste anzubauen. Sie züchteten schwarze langhaarige Rinder und Ponys und fingen in den Meeresbuchten oder auf dem offenen Meer Fisch und sammelten Seegras.

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Die Bauern in den Highlands stachen den Torf um ihn zu trocknen und dann als Brennstoff zu benutzen.

Die Aufgaben der Frau

Die Bauern der Highlands unterteilten das Land um die Dorfschaft in drei Bereiche: das beste Land in Nähe des Dorfes (inbye); das schlechtere Land etwas außerhalb des Dorfes (outbye) und das raue Weideland an den Hängen der Berge. Im Frühjahr trieben die Frauen das Vieh auf das Weideland und verbrachten den Sommer hier in kargen Unterständen, die man „shielings" nannte.

Clans und Chiefs

Im Gegenzug für ihr Land, zahlten die Highland- Familien Pacht an die in Castles lebenden Clanchiefs oder an reiche Landbesitzer (tacksmen). Sie vertrauten auf den Schutz der Clanchiefs und auf deren Entscheidung bei Streitigkeiten. Dafür kämpften sie an der Seite des Chiefs in Kriegszeiten.

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Alexander III herrschte erfolgreich für beinahe 40 Jahre. Er besiegte die Norweger, hielt die streitsüchtigen schottischen Lords in Schach, machte Frieden mit England und baute die Handelsbeziehungen aus. Aber er scheiterte bei dem Versuch einen brauchbaren Erben für sein Königreich zu hinterlassen.

Alexander hatte zwar eine Frau und drei Kinder, aber alle starben vor ihm. Als Alexander im Jahre 1268 n. Chr. starb – nach einem Sturz vom Pferd auf dem er eilig zu seiner zweiten Frau reiten wollte – war sein einziger Erbe seine Enkelin. Sie war bekannt als „das Mädchen aus Norwegen", da ihre Mutter, eine von Alexanders Töchtern mit dem norwegischen König verheiratet war. Das Mädchen war jedoch gerade mal drei Jahre alt.

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Die Reise von Norwegen nach Schottland war zu kalt und rau für das junge Mädchen von Norwegen.

Zu jung

Das Mädchen war zum Regieren zu jung und so übernahm ein Rat von sechs „Vormündern" (Lords und Bischöfe) diese Regierung. Sie luden das Mädchen nach Schottland ein und akzeptierten den Plan vom englischen King Edward I, dass sie seinen Sohn heiraten solle. Aber das Mädchen erreichte niemals Schottland. Sie starb im Jahre 1290 n. Chr. auf Orkney.

Rivalen

Nun gab es keinen eindeutigen Thronerben. Stattdessen beanspruchten 13 rivalisierende Adelige das Recht darauf, König zu sein. Um Kämpfe zwischen den Rivalen zu vermeiden, baten die Vormünder den englischen König um Hilfe. Er schlug vor, dass der schottische Adelige John Balliol, Lord of Galloway regieren sollte. Im Jahre 1292 n. Chr. wurde Balliol zum König ernannt. Er arbeitete hart an der Wiederherstellung von Recht und Ordnung, ernannte neue Sheriffs und berief Sitzungen des schottischen Parlaments ein. Ebenso regte er den internationalen Handel, insbesondere mit Frankreich, an.

Eine gefährliche Entscheidung

Mit ihrer Bitte um Hilfe beim englischen, King Edward I trafen die Vormünder des Mädchens eine sehr unglückliche Entscheidung. Sie ermutigten damit England die Oberherrschaft über Schottland zu übernehmen. Edward forderte Balliol auf, vor dem englischen Gerichtshof zu erscheinen und forderte, dass schottische Adelige in englische Armee eintreten mussten. Balliol weigerte sich und unterzeichnete im Jahre 1295 n. Chr. einen neuen Vertrag mit Englands Feind; Frankreich.

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kapitel 01 11Für viele Jahrhunderte, gehörte das Land südlich des Hadrians Walls zu Schottland. Das Land war wild und wurde hauptsächlich als Weideland genutzt. Aber politisch gesehen, war es sehr wichtig – es war Auslöser für die Kriege zwischen den Schotten und Engländern.

Dafür gab es zwei Gründe. Mächtige englische Familien besaßen hier Güter und wollten die schottischen Plünderungen stoppen. Das Land markierte die Grenze zwischen rivalisierenden schottischen und englischen Königreichen.

Sie kämpften um die Entscheidung ob die englischen Könige über den schottischen Königen standen. Mussten die schottischen Könige wirklich den englischen Königen gehorchen? War Schottland unabhängig oder doch nur ein Teil von England?

Schottische Plünderer ritten im Süden über die Grenze um dort die englischen Güter anzugreifen und deren Vieh weg zu treiben.

Preis der Freiheit

Malcolm's Bruder, William I, gewann das Land zurück, aber die Spannungen blieben. Im Jahre 1174 n. Chr. wurde William durch englische Truppen gefangen genommen. Um freigelassen zu werden, musste William dem englisch King Henry II als seinen obersten Lehnsherren anerkennen. Dann starb Henry II und Richard I, der Geld für seine Kreuzzüge benötigte, wurde König von England. Er gab William gegen ein hohes Bußgeld wieder frei. Schottland war wieder unabhängig.

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Kein Vorgesetzter!

Nach Williams Tod fuhr sein Enkel Alexander II (regierte 1214-1249 n. Chr.) damit fort in Nordengland einzufallen und zeigte damit die schottische Unabhängigkeit an. Er starb plötzlich und hinterließ seinen siebenjährigen Sohn Alexander III als König. Erneut sah England die Möglichkeit, sich in schottische Politik einzumischen. Henry III, der Nachfolger von Richard I, arrangierte eine Hochzeit zwischen seiner Tochter und Alexander III. Doch dieser verweigerte ihm weiterhin die Treue.

Englische Einmischung

England war größer und reicher als Schottland, wodurch die englischen Könige der Meinung waren, sie könnten die schottische Politik mitbestimmen. So half zum Beispiel Henry II im Jahre 1160 dem schottischen King Malcolm IV (regierte von 1153-1165 n. Chr.) eine Rebellion in Galloway niederzuschlagen und über nahm so die Kontrolle des nördlichen England von den Schotten.

Während King Alexander III noch ein Kind war und somit zu jung sich an der Politik zu beteiligen, stritten sich rivalisierende Adeligen, wie in dieser Zeit sein Königreich zu regieren sei.

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