Drucken

 

jim clark room leiste
Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de

jim clark room sIn dieser Ausstellung wird eines berühmten Sohnes der Gemeinde gedacht, den all jene kennen dürften, die sich für Formel 1 interessieren und auch bei Sportgeschichte nicht weghören – James „Jimmy" Clark.

Der am 4.3.1936 in Kilmany (Fife) geborene James wuchs hier in Duns auf. Zu dieser Zeit ahnte bestimmt noch niemand, dass aus ihm nur wenige Jahre später einer der besten Formel-1-Fahrer seiner Zeit werden würde. Zu seinen größten Erfolgen zählten die Weltmeistertitel in der Königsklasse 1963 sowie 1965. Clark war nicht nur in der höchsten Rennklasse eine feste Größe, sondern quer durch die Klassen ein wahrer Siegfahrer – unter anderem gelang es ihm, dreimal die Indy 500 zu gewinnen, zwei Rennen schloss er als Zweiter ab.

Auch wenn er durch die Klassen hüpfte (sollte man den heutigen Fahrern mal vorschlagen), so war er doch fest verbunden mit seinem Rennstall Lotus, der ihm in allen Klassen Wagen zur Verfügung stellte, in denen Clark siegen konnte. Oft war es jedoch nur er, der diese Fahrzeuge beherrschte, während andere sie als unfahrbar bezeichneten – ein weiteres Zeichen seines Ausnahmekönnens. Er bewegte diese Wagen nicht nur über die Rennstrecke, sondern er siegte sogar in ihnen, befand sich dabei wiederum nicht allzu selten jenseits des Limits.

Dieses Überschreiten des Limits sollte seine gesamte Karriere begleiten und zu guter Letzt dieser, wie auch seinem Leben, ein jähes Ende setzen. Rennsport in dieser Zeit war – im Gegensatz zu heute – im wahrsten Sinne des Wortes der Ritt auf dem Pulverfass. Jedes Rennen war für Clark und seine namentlich nicht weniger bekannten Kollegen immer mit dem Gedanken verbunden „werde ich heute aus dem Wagen steigen, oder werde ich es nicht überleben?"

Viele Fahrernamen sind noch heute bekannt: Graham Hill (Vater von Damon Hill), Jackie Stewart (Eigner des gleichnamigen Rennstalles), Jack Brabham (Rennstallbesitzer) wie auch Manfred Reichsgraf Berghe von Trips. Letzterer fuhr zu dieser Zeit im Cockpit eines Ferrari und galt als bester deutscher Rennfahrer – sein sportliches Zusammentreffen mit Clark bei einem Formel-1-Rennen Monza sollte für immer einen der schwärzesten Tage in der Geschichte des Rennsports markieren.

Berghe von Trips war in diesem Jahr auf dem besten Weg, erster deutscher Weltmeister zu werden und lag auch in diesem Rennen vor Clark – beide steuerten Reifen-an-Reifen eine Kurve an, wobei es zu einer fatalen Berührung des Vorderrades von Clark mit dem Hinterrad seines Kontrahenten kam. Der Graf verlor die Kontrolle, überschlug sich mehrfach und flog mitsamt seinem bereits brennenden Ferrari ins Publikum. Mit von Trips, der aus dem Wagen geschleudert wurde, starben 15 Zuschauer! Clark gab damals an, von Trips hätte sich möglicherweise verbremst oder verschaltet, was zu einem Versetzen des Wagens geführt habe – andere meinten, es wären Clark's aggressiver Fahrstil sowie sein absoluter Siegeswille gewesen, die zu diesem schlimmen Unfall führten.

Graf Berghe von Trips könnte jedoch vielleicht noch zu seinen Lebzeiten dafür gesorgt haben, dass viele Jahre später ein Deutscher zum besten Rennfahrer aller Zeiten aufsteigen sollte – Michael Schumacher! Der Graf war es, der die Kart-Bahn in Kerpen errichtete, die später Schumacher's Vater Rolf erwarb und auf der seine beiden Söhne Michael sowie Ralf ihre erste Rennerfahrungen sammelten.

Nach diesem Ausflug in die Gegenwart nun aber wieder zurück zu Clark. Zum Zeitpunkt des Unfalles noch ein junger, im Aufstieg begriffener Fahrer, sollte er seinen Weg an die Spitze machen – und kurz nachdem er diese erreicht hatte, sein Leben lassen!

Im Laufe der 60er Jahre hielt die Werbung im Rennsport Einzug, was zu ständig wachsendem Leistungsdruck auf die Fahrer sowie deren Teams führte.

Am Unglückstag, dem 7.4.1968, hätte Clark laut Rennkalender beim 1.000 km-Rennen in Brands Hatch starten sollen, allerdings verhinderten gravierende Probleme an seinem Wagen eine Teilnahme an diesem prestigeträchtigen Rennen. Nach der Absage forderte der sponsernde Reifenhersteller Firestone seinen Einsatz in einem Formel-2-Rennen auf dem Hockenheim Ring. Clark startete und lag auch gut im Rennen (mit von der Partie waren unter anderem Graham Hill und Max Mosley). Auf der langen Waldgeraden kam es zum tödlichen Crash – Clark verlor die Kontrolle über den Wagen, raste in den Wald und krachte seitlich gegen einen Baum. Das Cockpit wurde zur Gänze zerstört, Clark erlitt neben schwersten Schädelverletzungen einen Genickbruch, was dazu führte, dass er noch auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb.

Lange war nicht 100% klar, wie es zu diesem Crash kommen konnte, denn es war kein anderer Wagen in der Nähe und die Strecke am Unfallort absolut gerade, doch die heutige Technik brachte Licht ins Dunkel. Man geht nunmehr davon aus, dass Clark's Wagen einen „schleichenden" Plattfuß hatte, der kurz vor dem Unfall zerfetzt wurde. Die im Wald gesicherten Spuren deuten für Experten darauf hin, dass Clark lange um sein Leben kämpfte – er schaffte es, mehreren Bäumen auszuweichen, bevor er endgültig einschlug.

Weltmeister in diesem Jahr wurde Clark's Teamkollege Graham Hill, der den Titel Clark widmete. Ein Denkmal am Hockenheim Ring erinnert noch heute an diesen Ausnahme-Fahrer - an der Unfallstelle selber (heute kein Teil der Rennstrecke mehr) erinnert ein schlichtes Holzkreuz an James „Jimmie" Clark.

m16 2012 001

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Info's

Detail

44 Newton Street
Duns
TD11 3AU

+44 1361 883960

N 55°46'39.19"
55.777553

W 2°20'54.26"
-2.348406

März-Sept.
Mo.-Sa. 10.30-13.00+14.00-16.30 Uhr
So. 14.00-16.00 Uhr

Okt.
Mo.-Sa. 13.00-16.00 Uhr

Eintritt frei!

01 parkplatz 09 shop 13 rollstuhl geeignet