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Die schmale Landzunge an der Südwestspitze Schottlands wird Rhins of Galloway genannt. Hier liegt geschützt am Loch Ryan die Hafenstadt Stranraer. Sie wird auch „Das Tor zu Irland" genannt, da zwischen Stranraer und Larne die kürzeste Fährverbindung nach Irland besteht. Mehrmals täglich verlassen die dickbauchigen Kolosse den Ort. Durch den großen Hafen und den Fährbetrieb herrscht im Zentrum von Stranraer immer reger Betrieb.

Die Wurzeln von Stranraer reichen zurück bis in die Römerzeit. Die Römer nutzten die geschützte Lage am Loch Ryan aus, um hier vor Anker zu gehen. Damals nannte sich das kleine Städtchen noch „Rericonius Sinus", was soviel bedeutet wie „geschützter Meerbusen".

Im 17. Jh. wurde Stranraer zu einer wichtigen Marktstadt für die Rhins of Galloway im Westen und den ländlichen Gebieten im Osten. Zu dieser Zeit wurde durch Stranraer auch die Militärstraße gebaut, um Dumfries einfacheren Zugang nach Portpatrick, dem Haupthafen für Irlandtransporte zu bieten. Auf dieser Route wurde sowohl das irische Vieh nach Dumfries gebracht, als auch eingekaufte Waren aus Dumfries wieder nach Irland.

Erst Anfang des 18. Jh. wurde ein befestigter Hafen in Stranraer gebaut, der sich zuerst nur schleppend entwickelte. Erst als 1861 die Eisenbahnanbindung von Stranraer nach Dumfries erfolgte, wuchs der Hafen zum Haupthafen des umliegenden Gebietes heran.

1862 wurde die Strecke erweitert, um direkt bis zum Hafen zu gelangen. Im selben Jahr wurde auch eine Verbindung nach Portpatrick eröffnet. Etwas später kam dann noch eine Schienenverbindung zum nördlich gelegenen Girvan hinzu.

Für die nächsten 150 Jahre war die Vorherrschaft von Stranraer als schottischer Haupthafen für die irischen Fähren unbestritten. Schiff um Schiff ging von hier auf die Reise nach Irland und später auch zu anderen Häfen in Großbritannien. Am 31. Januar 1953 geschah ein tragisches Unglück, bei dem die Autofähre MV Princess Victoria in Seenot geriet und 133 Menschen durch das Sinken der Fähre nördlich von Irland ihr Leben verloren.

1970 verlegte die weltweit bekannte Spedition P&O ihren Hafenterminal von Stranraer zum neu gebauten Terminal nach Cairnryan im den Norden des Loch Ryan. Die so verkürzte Stecke war kostengünstiger und weitere Speditionen folgten dem Beispiel von P&O.

Trotz dieser Rückschläge hat Stranraer seine Stellung als Haupthafen und Touristenzentrum behalten. Das Stadtzentrum ist überraschend attraktiv und die weißen oder hellen Farben der vielen Gebäude bezaubern die Besucher.

Stranraer dient als Tor zur Rhins of Galloway. Von hier gehen Straßen nach Norden bis Leswalt und nach Süden vorbei an Drummore zum Mull of Galloway, Schottlands südlichstem Punkt.