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allg 01Viele sprechen von der Isle of Harris (gälisch: Eilean Na Hearadh) – dem ist aber nicht so, denn Harris ist der südliche Teil von Lewis und keine eigenständige Insel. Warum man immer von Lewis und Harris spricht ist nicht ganz klar – ob es nun darauf beruht, dass sich der Clan MacLeod – die Herren der Western Isles – in zwei Clans trennten, oder ob es einfach nur der Gebirgszug ist, der beide Teile voneinander trennt, wird wohl nie zu 100% geklärt werden können. Bis 1975 gehörten sogar beide Teile zu unterschiedlichen schottischen Regionen: Lewis zu Ross and Cromarty, Harris zu Invernesshire. Aber mit der Gründung des Regierungsbezirkes Western Isles wurden sie wieder Eines. Uns soll es auch nicht weiter stören, denn schön ist die Gegend allemal!

Die Insel ist dünn besiedelt, der Hauptort Tarbert (gälisch: An Tairbeart) liegt an einer Landenge, an der die Insel in Ost-West-Richtung nur etwa 1 km durchmisst. Daneben gibt es nur wenige Ortschaften und Häuseransammlungen entlang der Küste.

Die Bevölkerung ist überwiegend protestantisch und lebt heute zum Teil von der Landwirtschaft, insbesondere der Fisch- und Krabbenzucht in den Fjorden, Fisch-/Schalentierfang sowie vom Tourismus und der Wollwirtschaft. Bei letzteren spielt vor allem das Erzeugen und Vermarkten des Harris Tweed eine große Rolle. Heute kann man noch einige Produktionsstätten besichtigen, bzw. sich mit dem kostbaren Stoff eindecken.

allg 02Harris zeichnet sich durch hohe Berge, tief einschneidende raue Buchten, kleine Inseln vor der Küste und weiße Sandstrände, die immer wieder durch graue Felsen unterbrochen werden, aus. So wird sich hier jeder wohlfühlen, der den Norden Schottlands liebt – hier findet man vieles wieder und manches, was man im Norden vermisst hat. Auf Harris liegt übrigens auch die höchste Erhebung der Western Isles – der Clisham bestimmt die Landschaft mit seinen 799 m.

Fährt man weiter nach Süden, erreicht man South Harris. Auch hier bieten sich dem Wanderer wieder wunderbare Landstriche und dem Spaziergänger Sandstrände ohne Ende. Weiter geht es von Leverburgh Richtung Rodel, einem kleinen Dorf mit seiner mittelalterlichen St Clement's Church. Zurück nach Tarbert sollte man über die kleine Straße entlang der Westküste fahren, die sogenannte Golden Road, denn diese Strecke bringt einen durch malerische Siedlungen und durch jede Menge unberührte Küstenlandschaft.

Was uns sehr überrascht hat, ist, dass auf Harris der Sonntag noch so ist, wie wir ihn aus Deutschland kennen – fast alles hat zu, sogar Tankstellen!! Diese Tatsache solltet Ihr bei Eurer Planung in jedem Fall berücksichtigen, auch wenn sie Harris/Lewis ein eigenes Flair gibt.