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Vor ca. 1.000 Jahren gab es in der Region schon den Ort Cromdale am River Spey einige Kilometer östlich vom heutigen Grantown-on-Spey. Als 1754 eine neue Brücke über den River Spey gebaut wurde, um die Militärstraße vom Corgarff Castle nach Fort George zu leiten, wurde Cromdale damit umgangen und verlor somit an Bedeutung.

Aber auch das höher gelegene und etwa 1,5 km entfernte Ballo Castle aus der Zeit um 1500 spielte eine Rolle bei der Entstehung von Grantown-on-Spey. Es ging nämlich 1694 in den Besitz der Familie Grant über. Damals hieß es noch Castleton of Freuchie, später einfach nur noch Castle Grant. 1745 wurde es für den Gutsherrn James Grant zu einem herrschaftlichen Wohnsitz umgebaut.

Grant's Ambitionen gingen aber weiter. Er zeichnet verantwortlich für den Entwurf der heutigen Stadt Grantown-on-Spey. Er wollte sie genau dort gebaut wissen, wo sich die Militärstraßen kreuzten. Und hier siedelte er die Menschen an, die durch seine Landwirtschaftsreform entwurzelt wurden. Es ist heute die Hauptstadt des ehemaligen Verwaltungsbezirks Cromdale, Inverallan and Advie.

Grant hatte nicht schlecht geplant – erstens trafen sich hier zwei wichtige Straßen der Region und dann kamen 1863 auch noch zwei konkurrierende Bahngesellschaften im Ort an. Von nun an war dem industriellen Wachstum der Stadt Tür und Tor geöffnet. Es siedelten sich verschiedenste Industriezweige mit mehr oder weniger Erfolg an. Von Textil-Fabriken über eine Kerzen-Fabrik, eine Brauerei bis hin zu einer Brennerei hatte der Ort alles. Zwar überstand die Brauerei nach ihrer Eröffnung 1780 nur wenige Jahre, aber die Balmenach Distillery erfüllte ihren Dienst von 1824 bis 1993, bis ein finanzieller Engpass zu ihrer Schließung führte.

Aber die Bahn brachte noch eine weitere Einnahmequelle für den Ort – Touristen. Schnell erkannten diese die Vorzüge des Ortes. Seine Höhenlage (immerhin 220m über dem Meer), die Landschaft des Spey Valley und die Anziehungskraft der Stadt an sich haben noch heute diese Wirkung auf den Besucher.

Obwohl der Ort voll auf Tourismus ausgerichtet ist, wurde immer darauf geachtet, dass man den Plan – den einst Sir James Grant entwarf – beibehielt. So findet der Besucher einen Ort vor, in dem es sich sehr gut auch ein paar Tage länger aushalten lässt. Als Unterkunft findet sich für jeden Geschmack etwas: Hotel, B&B, Jugendherberge und Camping. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, denn es gibt neben zahlreichen Restaurants und Pubs auch genügend Geschäfte für Selbstversorger.

Mit all seinen Gegebenheiten bietet sich der Ort als Stützpunkt an, um von hier aus den Malt Whisky Trail abzuklappern.