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Ca. 2.000 v. Chr. erreicht eine neue revolutionäre Technologie Schottland. Die Menschen lernten den Umgang mit einer Metalllegierung. Bronze sollte von nun an ihr gesamtes Leben verändern.

Bronze wird aus zwei Metallen hergestellt, Kupfer und Zinn. Wenn sie auf eine sehr hohe Temperatur erhitzt werden, schmelzen sie und verbinden sich zu Bronze. Die Bronze- Arbeiter schütteten die so gewonnene flüssige Bronze in Lehmformen, wo sie auskühlen und aushärten konnte. Diesen Prozess nannte man „casting" oder auch Abguss. Nach dem vollständigen Auskühlen rieben sie nun den neu gewonnenen Abdruck an einem harten Stein, um ihn so zu schärfen.

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Mit Bronzeklingen wurden so die bislang besten Schneidwerkzeuge erfunden.

Neue Waffen...

Bronzeschmiede nutzten die neue Technologie, um eleganten Schmuck herzustellen, der als Statussymbol für die reichen Herrschaften diente. Viel wichtiger war die neue Technik jedoch für die Werkzeug- und Waffenherstellung, wie z.B. für Äxte oder Speerspitzen.

Neue Kriege...

Ab ca. 1600 v. Chr., als das Leben für viele Menschen in Schottland härter wurde, gewannen die neuen Waffen zunehmend an Bedeutung. Mit dem Beginn der Landwirtschaft nahm die Bevölkerung stetig zu und sie besiedelten nun den Großteil des fruchtbaren Landes. Aber das Klima wurde zunehmend rauer und die höher gelegenen Landstriche hatten keinen landwirtschaftlichen Nutzen mehr. Die Dorfgemeinschaften mussten nun mit ihren Nachbarn um die besten Felder kämpfen. Die mit den besten Bronzewaffen hatten nun die größte Chance zu gewinnen.

Zinnhändler

Kupfer wurde in einigen Bereichen von Schottland gefunden, aber es gab hier nirgends Zinn. Die ersten Bronze- Arbeiter bekamen ihr Zinn oder die fertige Bronze von Händlern, die in der Nähe von Zinnminen in Cornwall oder Spanien lebten. Die Händler bereisten die gesamte Westküste Schottlands. Sie tauschten Zinn oder Bronze gegen für sie wertvolle Dinge wie Tierhäute und Felle oder erhielten von den Anführern Sklaven.

Neue Ideen

Die Händler brachten neben den neuen Materialien auch neue Ideen mit. So entstand ca. 2000 v. Chr. in Schottland eine neue Töpferware, die „beaker" genannt wurde (eine Art Becher oder Kelch). Darüber hinaus fingen die Gemeinden an, ihre Toten auf unterschiedliche Weise zu begraben. Anstelle von Familiengräbern wurden Männer und Frauen jetzt getrennt in Gruben oder Steinsärgen (die man „cists" nannte) beerdigt. Als Grabbeigaben erhielten die Toten sowohl wertvolle als auch nützliche Dinge. Die Männer erhielten z.B. Waffen und die Frauen Werkzeuge zum Weben.

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