Drucken

 

port charlotte leiste
Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Port Charlotte (gälisch Port Sgioba) wurde 1828 gegründet und liegt im Westen der Insel. Benannt wurde der Ort nach der Mutter seines Gründers, Lord Frederick Campell (den Namen seiner Frau hatte er schon sieben Jahre zuvor für Port Ellen verwendet).

Port Charlotte ist ein wirkliches Juwel - noch heute sieht es hier aus, wie zur Zeit, als man den Ort errichtete, um den Arbeitern der Lochindaal Distillery ein Heim zu bieten. Zu dieser Zeit war dies üblich und aus unserer Sicht ausgesprochen modern und sozial.

Die Destillerie wurde 1829 eröffnet und war auch unter den Namen Port Charlotte Distillery und Rhinnes Distillery bekannt. Ihr Gründer, Colin Campbell, hatte nur kurz Freude an ihr. Er verkaufte sie zwei Jahre nach der Eröffnung und sie sollte noch viele Besitzer haben, bevor sie 1929 - auf Grund der Weltwirtschaftskrise - geschlossen wurde. Aber ihre Geschichte ist nicht vorbei...viele Jahre beherbergten die Destillerie-Gebäude eine Jugendherberge und den Islay Natural History Trust und seit 2007 befindet sich die Anlage im Besitz der Bruichladdich Distillery. Man plante, die Destillerie 2009 wieder zu eröffnen - den ersten "Torfstich" tätigt Lady Caroline MacTaggert im Mai 2007. Bei unserem nächsten Besuch auf Islay werden wir genauere Informationen einholen.

Auch wenn der Mittelpunkt dieses Dorfes der Whisky zu sein scheint, so bietet es dem Besucher doch einiges mehr. Bei schönem Wetter sollte man Foto-Freaks an der kurzen Leine halten, denn an jeder Ecke wittert man hier ein Postkarten-Motiv! Und wer auch mal gerne ein Museum besucht, kommt auf seine Kosten - in der alten Kirche ist das Museum of Islay Life untergebracht, in welchem einem in beeindruckender Weise gezeigt wird, wie sich das Leben in der Gegend darstellte und über die Zeiten gewandelt hat. Des Weiteren beherbergt es eine Sammlung von gravierten Steinen und eine archäologische Ausstellung, in der die prähistorischen Plätze ausführlich beschrieben und erklärt werden - so kommt jeder auf seine Kosten.

Eine weitere Attraktion erwartet den Besucher im Zentrum von Port Charlotte - das Islay Natural History Trust Information Centre. Es befindet sich im Erdgeschoss und der ersten Etage eines früheren Destillerie-Lagerhauses der Lochindaal Distillery. Die Ausstellung befasst sich ausführlich mit der Geologie und der Tierwelt der Insel. Außerdem gibt es eine Bibliothek und Auszüge aus wissenschaftlichen Schriften über Flora und Fauna, ein Labor und einen Vortragssaal.

So...für Hirn, Auge und Linse haben wir jetzt erst mal genug und nach der Seele kommt jetzt auch mal der Leib zum Zuge - in der Croft Kitchen gegenüber des Islay Life Museum bekommt man hervorragenden Kaffee mit Scones und auch warme Gerichte werden hier geboten.

Frisch gestärkt geht es dann weiter die Hauptstraße entlang. Vorbei an weiß getünchten Häuschen kommt man zum Hotel des Ortes wo es dann die etwas "gehobenere" Küche und auch - wenn gewünscht - einen guten Wee Drum gibt (hier empfehlen wir, sich wirklich mal einen der Insel-Whiskies zu Gemüte zu führen, denn sie sind wirklich ganz anders als das, was man vom Festland kennt - Caol Ila ist unser Favorit). Links vom Hotel bringt einen eine kleine Straße zum Strand von Port Charlotte - hier heißt es dann wieder, die Fotografen an die Leine zu nehmen! Kurz nach der Schule gibt es dann noch eine Sehenswürdigkeit für all jene, die dem Aberglauben nicht ganz abgeneigt sind. Rechts ab der Straße, in einem kleinen Tal, steht der Tooth Stone - im Ort erzählt man, dass es gegen Zahnschmerzen helfen würde, wenn man einen Nagel in diesen Stein schlagen würde....nun ja, wenn man genügend Whisky intus hat, um auf so eine Idee zu kommen, dann könnte das sogar stimmen.

Wer länger in Port Charlotte verweilen möchte, dem wird auch das Passende geboten - 2007 eröffnete an der Straße Richtung Portnahaven das Port Mor Centre. Dieses Gemeindezentrum biete sowohl Einheimischen als auch Besuchern einiges - die einen Treffen sich hier, die anderen finden hier einen Campingplatz (wir werden berichten, wenn wir da waren). Das Gemeindezentrum selber wurde unter Berücksichtigung des Umweltschutzes gebaut - es ist klimaneutral, erhält seinen Strom aus einer 6kW-Windturbine, wird durch Erdwärme geheizt und das warme Wasser erzeugt man mit Solarzellen.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

N 55°44'19.45"
55.738736

W 6°22'43.41"
-6.378726