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port wymss leiste
Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de

Port Wemyss (gälisch Port Weems) wurde 1832 errichtet – hier befand sich zu dieser Zeit schon eine Siedlung Namens Luib, die sich vom „North Crescent" (der heutigen Cromb Street) bis zur Gemeindehalle erstreckte. Benannt wurde der Ort nach dem 8. Earl of Wemyss, dem Schwiegervater von Walter Frederick Campbell, dem Laird of Islay.

Der Grundgedanke Wemysshaven – so der anfängliche Name – war, dass man die Leute aus dem Landesinneren an die Küste umsiedeln und so zu Fischern machen konnte. Der Fisch, den man hier fing, verkaufte man im nahen Irland und so kam es, dass eine enge Bindung entstand, die bis heute Bestand hat.

Der östlich von Portnahaven gelegene Ort ist mit seinen strahlend weißen Häuschen einer der malerischsten Plätze der Insel – von hier hat man einen hervorragenden Blick zur Mull of Oa und dem Mull of Kintyre.

Aber es war hier nicht immer so friedlich – nicht, dass es Kämpfe gegeben hätte, nein, es war die Rivalität mit dem benachbarten Portnahaven, die für Unruhe sorgte. Noch heute kann man eine interessante Spur hiervon entdecken. Bei einem Spaziergang wird schnell klar, dass es hier nur eine Kirche für beide Gemeinden gibt...und diese hat zwei Eingänge! Dies liegt daran, dass sich Port Wemyss und Portnahaven seit jeher eine Kirche teilten – nicht immer zur Freude der beiden Gemeinden und so versah man die Kirche eben mit zwei Türen, einer für jede Gemeinde. Besonders bei ortsübergreifenden Hochzeiten lag bestimmt eine ganz besondere Spannung in der Luft, denn schließlich saß man auch getrennt, musste aber jetzt gemeinsam einem Paar die Ehre erweisen...bestimmt nicht leicht für die frisch Vermählten!

Unweit der Küste von Port Wemyss liegt die kleine Insel Orsay mit dem 29 m hohen Leuchtturm Rhinns of Islay – Insel und Leuchtturm sind im Besitz de des Northern Lighthouse Board. Auch der Rhinns of Islay wurde, wie so viele andere Leuchttürme, durch Robert Stevenson errichtet. Als er 1825 in Betrieb genommen wurde, brachte man den Leuchtturmwärter und zwei Helfer mit einem kleinen Boot zur Insel, später flog man sie mit einem Hubschrauber von Oban aus ein. Hier gab es eine Siedlung für Leuchtturmwärter und deren Familie. Die Schicht eines Wärters dauerte immer vier Wochen – nun ja...bei schlechtem Wetter mussten sie bestimmt auch mal länger auf die Ablösung warten.

Wer nach Port Wemyss kommt, sollte die Gelegenheit wahrnehmen und die wunderbare Landschaft bei einem kleinen Spaziergang genießen – und zwar auf dem Ràthas nan Lasgairean, dem Fischerpfad. Keine Angst, er heißt zwar „Pfad", ist aber dank einiger Anwohner außerordentlich gut in Schuss. Lang ist der Weg nicht, der von einem Ende des Ortes zum anderen entlang der Küste verläuft, aber er ist wirklich sehenswert, denn wer Glück hat, sieht hier neben Delphinen und Robben auch die ausgesprochen seltenen und scheuen Otter. Also einfach mal die Augen Richtung Wasser offen halten und nicht vergessen, dass die Kamera „schussbereit" sein sollte! Legt man den Spaziergang so, dass er an dem alten Hafen endet, schafft man sich ein schönes „Abschluss-Highlight" – hier kann man sich an den Pier setzen und die Seele baumeln lassen. Wenn jetzt noch ein schöner Sonnenuntergang dazukommt, wird man nur noch eines sagen können: „Was für ein schöner Tag!"

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

N 55°40'35.93"
55.676648

W 6°30'16.10"
-6.504471