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Stornoway (gälisch: Steòrnabhagh) ist die Hauptstadt der Isle of Lewis, die sich aus den Teilen Lewis und Harris zusammensetzt. Aufgrund des natürlichen Hafens war die Gegend bereits sehr früh besiedelt – der Name Stornoway kommt aus dem Nordischen – und bereits im frühen 12. Jh. wurde hier durch den Clan MacNicol das Stornoway Castle errichtet. Allerdings konnte sich diese Familie nicht lange an ihrem Castle erfreuen, denn es wurde durch einen Wikinger namens Leod besetzt und die MacNicols wurden vertrieben. Dieser Leod ließ sich hier nieder und gründete eine Familie, die später unter dem Namen MacLeod of Lewis in die Geschichte eingehen sollte.

Im 16. Jh. bekamen es die MacLeods mit der Regierung in Edinburgh zu tun, die immer wieder versuchte, massiv Einfluss zu nehmen. Dies gipfelte 1597 darin, dass King Jacob VI die Isle of Lewis an eine „Investoren-Gruppe" aus den Lowlands verpachtete und so versuchte, den MacLeods ihr Land zu entziehen – mehrere Versuche der Lowlander scheiterten, denn sie wurden schlicht und ergreifend von der Insel getrieben. 1610 entzog Jacob VI den MacLeods ihr Clansrecht und vergab das Land an die MacKenzies of Kintail, die es aber vorzogen die Insel aus sicherer Entfernung zu regieren.

Das Ende von Stornoway Castle kam 1653 mit den Truppen von Cromwell und die letzten Ruinenteile entfernte man Anfang des 19. Jh., um hier einen Pier errichten zu können. Somit weiß man zumindest, dass es irgendwo in der Nähe des heutigen Hafengebäudes gestanden haben muss.

1661 wurden Lewis und seine Hauptstadt in den Regierungsbezirk Ross eingegliedert und von Dingwall aus regiert. Dies änderte sich erst 1975, als der Regierungsbezirk Western Isles geschaffen wurde, dessen Hauptstadt seither Stornoway ist.

Im 18. Jh. fing die Stadt an zu wachsen und es entstanden immer mehr mit Schiefer gedeckte Häuser und im 19. Jh. kam mit dem Herings Boom der endgültige Schub für die Stadt – in kürzester Zeit war Stornoway Heimat für bis zu 6.000 Fischer. Mit dem Boom ließen sich hier auch die zugehörigen Industriezweige nieder.

Nachdem die Insel 1844 an James Matheson verkauft wurde, baute dieser Lews Castle, von dem aus man den gesamten Hafen überblicken kann. Heute ist das Castle Teil der hiesigen Hochschule.

Seine Größe verdankt Stornoway auch den hier ansässigen Fährgesellschaften, die eine gute Verbindung zum schottischen Festland bieten. Auch der Flughafen sichert Stornoways Stellung als Drehscheibe der Western Isles.

Dass Stornoway eine echte Großstadt ist, sieht der Besucher sofort – und gleichzeitig sehnt man sich auch wieder zurück in die Einsamkeit der restlichen Insel. Wer sich aber hier ein wenig aufhält, wird sehen, dass Stornoway wirklich eine reizvolle Stadt ist, die mehr zu bieten hat als nur Geschäfte, B&Bs und Hotels. Durch ihre gesamte Infrastruktur ist die Stadt der perfekte Ausgangspunkt für Touren auf Lewis, vor allem dann, wenn man nicht immer wieder nach einer neuen Unterkunft suchen möchte, bzw. das Zelt nicht dauernd auf- und abgebaut werden soll.

Wer nach langen Spaziergängen durch die Stadt und den beeindruckenden Fischereihafen einen Platz zum Erholen sucht, wird eine große Vielfalt an Möglichkeiten vorfinden – vom einfachen Pub über Bistros bis hin zur noblen Hotel-Bar ist alles vorhanden.

Wichtig auch hier wieder der Hinweis, dass auf Lewis – und somit auch hier in Stornoway – der Sonntag ein Tag ist, wie auch bei uns in Deutschland: fast alles hat zu! Man sollte dieser bei seiner Planung berücksichtigen, sonst könnte es passieren, dass man plötzlich ohne Proviant oder Benzin dasteht!