salen leiste
Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Salen (im Osten von Mull) liegt auf halber Strecke zwischen Craignure und Tobermory an der A848. Der Ort bietet einem einen hervorragenden Blick über den Sound of Mull und stellt einen zentralen Knotenpunkt des Systems von Singletrack-Roads der Isle of Mull dar.

Salen hat eine Geschichte, die weit zurück reicht und so heißt es, dass bereits St Columba hier bereits im späten 6. Jh. predigte - von weit her seien die Menschen gekommen, um ihn zu hören. Ein weiteres Anzeichen für eine frühe Besiedelung stellt die Ruine eines der wichtigsten mittelalterlichen Castles von Mull dar – noch heute kann man die 3 km nördlich von Salen entfernt liegenden Überreste des Aros Castle bewundern. Gleichweit entfernt, allerdings in östlicher Richtung, stößt man auf die (wie auch Aros) im 13. Jh. errichtete Pennygown Chapel.

Bis in die frühen Jahre des 19. Jh. war Salen aber nicht mehr, als die Kreuzung zweier Straßen – also kein Ort großer Bedeutung. Erst mit der Entscheidung von Lachlan MacQuarie, dem Gutsherren von Gruline und Ulva, hier aus taktischen Handelsgründen einen Hafen mit dazugehöriger Ortschaft am Sound of Mull zu errichten änderte sich dies. Salen (gälisch für „Weide") war der seinen Gütern nächstgelegene Zugang zu diesem Stück Wasser. MacQuarie wurde später Gouverneur von New South Wales, Australien, und wurde nach seinem Tod im MacQuarie Mausoleum in Gruline beigesetzt.

Für ein Jahrhundert oder mehr legten in Salen die Fähren von Oban nach Mull auf Zuruf an, was jedoch 1964 ein jähes Ende fand. Auf Grund des wachsenden Verkehrs ersetzte man die alten Dampfähren durch größere Schiffe, die zwar mehr Menschen und Fahrzeuge aufnehmen, aber - durch eben diese Größe – nicht mehr in Salen anlegen konnten. Den alten Anlegesteg kann man noch heute am Rubha Mor sehen.

Die zentrale Lage auf Mull brachte Salen noch zwei weitere Merkmale. 1960 errichtete man ein Krankenhaus für die Umgebung, dass 1980 durch ein neues ersetzt wurde (hierfür wandelte man ein Altenheim um) und 1965 entstand in Glenforsa, eineinhalb Kilometer östlich von Salen, ein Flugplatz mit einer Landebahn auf Gras. So schuf man eine perfekte Basis für die medizinische Logistik der Insel und in den vergangenen 4 Jahrzehnten konnten so über 400 Menschen von hier auf das Festland gebracht werden – wenn man dies in Relation zu 2.700 Bewohnern von Mull sieht, ist das kein schlechter Schnitt!

Aber nicht nur die Funktionalität des Platzes hat was – auch die Optik ist nicht ohne und so ist Glenforsa Airfield - neben der Sand-Landebahn auf Barra – einer der „attraktivsten" Flugplätze Schottlands. Hiervon können sich auch die Passagiere der jährlich fast 400 hier landenden Flugzeuge (allerdings nur kleinere Kaliber) überzeugen – jene, die hier aussteigen, um den einen oder anderen Tag zu verweilen erfreuen sich auch der kurzen Wege, denn sie werden vom Flugzeug fast direkt ins Glenforsa Hotel gebracht. Diesen Vorteil bieten nicht viele Flugplätze und dies war auch den Betreibern schnell klar und so ersetzten sie das 1968 niedergebrannte erste Hotel durch jenes, das man heute hier sehen kann.

Und anschauen sollte man es sich auf jeden Fall, denn es ist wirklich etwas ganz besonderes – es stand schon Mal wo anders! Ursprünglich wurde es in Norwegen errichtet, dann aber in Einzelteilen hier her transportiert und wie ein Puzzle wieder zusammengesetzt...hoffen wir mal, dass man kein tragendes Stück in seiner alten Heimat vergessen hat.

Dem Flugplatz verdankt Mull auch eines seiner größten Mysterien (ob es ein Märchen, Touristenneck oder die Wahrheit ist, konnten wir leider nicht herausfinden). An Heiligabend 1975 entschied sich Peter Gibbs, der hier seine Freundin besuchte, nach einem gemeinsamen Abend bei einem Glas Wein (vielleicht waren es auch zwei...Flaschen) dazu, seine romantische Stimmung mit einem kleinen Nachtflug über die Gegend ausklingen zu lassen. So startete er – und verschwand.

Erst vier Monate später fand man ihn tot hoch oben in den nahen Bergen, gerade mal 3 km vom Hotel entfernt. Sein Flugzeug blieb jedoch spurlos verschwunden. Forensische Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass der Zustand der Leiche erstaunlich gut war – gemessen daran, dass sie gut vier Monate im Feien gelegen hatte. Auch die diagnostizierten Verletzungen ließen keinerlei Rückschluss auf den Hergang dieser Tragödie zu.

Richtig mystisch wurde es jedoch, als ein Taucher im September 1986 das Wrack der Cessna C105 G-AVTN im Sound of Mull entdeckte. Durch die Bergung der Maschine erhoffte man sich nun, 11 Jahre nach dem Unglück, endlich dessen Aufklärung. Doch es kam anders und der Fund sollte genau das Gegenteil bewirken!

Dem Flugzeug fehlten die Tragflächen, die man nach einer erneuten Suche in einiger Entfernung fand und....beide Türen waren von Innen fest verschlossen, so wie es im Flugbetrieb auch zu sein hat! Somit blieb als einzige Ausstiegsmöglichkeit die zerschlagene Frontscheibe – nur warum wurde Peter dann Kilometer entfernt in den Bergen gefunden? Hier kommen jetzt bestimmt Einige und sagen „Er wurde beim Aufschlag auf das Wasser aus der Maschine geschleudert und konnte – trotz seiner wahrscheinlichen Verletzungen – an Land schwimmen, wo er nach einem letzten Aufbäumen bestimmt schweren Verletzungen erlag!" Gut. Die Antwort klingt nicht schlecht...aber sie ist falsch!

Ich schrieb ja bereits, dass die Leiche gründlich untersucht wurde. Hierbei fand man nicht die geringsten Spuren von Salz (weder am Körper, noch in der Kleidung!) und somit scheidet Schwimmen aus, da selbst nach heftigsten Regenschauern immer noch kleinste Partikel nachgewiesen werden könnten. Außerdem – wenn er sich an Land gerettet hätte....was sollte ihn dazu bewogen haben, die Hauptstraße zu kreuzen und einen Berg 120 m hinaufzusteigen, statt einfach nur der Straße in den nahen Ort zu folgen?

Was wirklich passierte, bleibt bis heute eine unbeantwortete Frage und so halten sich hartnäckige Gerüchte um die ganze Geschichte. Eines geht davon aus, dass es sich bei Peter Gibbs um einen Undercover-Agenten des britischen MI5 (militärischer Geheimdienst, Abt. 5) handelte, der einen Auftrag in Nordirland zu erfüllen hatte. Weiter heißt es, er wäre einige Wochen, nachdem er eine Terrorzelle infiltriert hatte enttarnt und dann ermordet worden. Um die Sache vertuschen habe man (IRA oder MI5) ihn anschließend zu seinem Ausgangspunkt zurück geschafft und einen Flugzeugabsturz vorgetäuscht.

Als „Beleg" für diese These gilt, dass eine mehrtägige Suchaktion, die unmittelbar, nachdem Peter Gibbs von seinem nächtlichen Ausflug nicht zurückkam, eingeleitet wurde, erfolglos blieb. Bei dieser Suche habe man auch jeden Quadratmeter der Berggegend durchforstet, in der man im April Peter's Leiche fand. Fest stehen nur zwei Dinge – erstens weiß man nicht, was wirklich passierte und zweitens, dass der einzige Insasse, den man im Flugzeug fand...ein Hummer war.

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