kilmarnock leiste
Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Kilmarnock gibt es möglicherweise schon seit mehr als tausend Jahren, aber ihren Wandel von einem Marktplatz zum industriellen Dreh- und Angelpunkt verdankt die Stadt William Boyd, dem Lord of Kilmarnock. Ein „Fehler" (aus Sicht der englischen Krone) war der Startschuss für diesen Wandel.

Und so sah sein „Fehler" aus: Er unterstützte die Jakobiter (Anhänger von Bonnie Prince Charlie) bei deren Aufstand gegen die Krone 1745. Dies kostete ihn 1746 den Kopf und seine Familie sämtliche Ländereien, die von der Krone beschlagnahmt wurden.

So fiel auch Kilmarnock unter englische Kontrolle. Englische Unternehmer durften sich einfach mal so bedienen und was auch immer sie wollten in Besitz nehmen. So kamen jene Industrielle in die Stadt, die binnen Kürze eine Wollindustrie auf die Beine stellten, welche sich schnell einen Namen machte. Besonders die hier gefertigten Hüte und Mützen waren weit bekannt. 1728 kam auch noch die Teppich- und Deckenindustrie hinzu. Bis ins frühe 19. Jh. beschäftigte diese Industrie einige tausend Menschen der Umgebung.

An das Bahnnetz wurde Kilmarnock bereits 1812 angeschlossen – damals wurde die Kohle aus den hiesigen Minen mit einer durch Pferde gezogenen Bahn nach Troon gebracht, um von hier aus verschifft zu werden.

Aber wir wären nicht in Schottland, wenn es nicht auch hierzu etwas Lustiges zu erzählen gäbe: Durch eine gesetzliche Verordnung durften auf diese Art nur Güter transportiert werden, was zur Folge hatte, dass jeder der auf diese Art reisen wollte, sich wiegen ließ und als Ware abgerechnet wurde.

1817 fuhr auf dieser Bahnstrecke eine der ersten Dampfmaschinen von George Stevenson, als man jedoch feststellte, dass die Strecke hierunter litt, wurde der Versuch eingestellt. Erst 1843 wurde Kilmarnock richtig an das Bahnnetz angeschlossen und nach weiteren 30 Jahren war die Stadt eine Drehscheibe für den Bahnverkehr – von hier konnte man in sechs verschiedene Richtungen fahren.

Von 1840 bis 1928 wurden hier Dampfloks gebaut, die weltweit exportiert wurden. Entgegen der Firmengeschichte vieler Unternehmen endet die von Andrew Barclay jedoch nicht mit dem Vermerk „Geschlossen im Jahr XXXX". Hier geht die Geschichte weiter – wenn auch unter einem etwas anderen Namen, Hunslet-Barclay. Noch heute beschäftigt die Firma in Kilmarnock 150 Angestellte, die sich auf die Instandsetzung von Schienenfahrzeugen und Bestandteilen spezialisiert haben.

Der Mittelpunkt der Stadt ist das Kilmarnock Cross. An diesem Platz treffen sich die Fußgängerzonen im Schatten der Royal Bank of Scotland – dieses Gebäude mit Kuppel stammt aus dem Jahr 1939. In der Mitte des Platzes steht die Statue des Schriftstellers Robert Burns mit seinem Drucker, John Wilson.

Auffallend an Kilmarnock ist seine Straßenkunst, auf die man bei seinem Weg durch die Stadt immer wieder stößt.

Auch der Turm der Laigh Kirk ist sehenswert und hat einiges hinter sich – welcher Kirchturm kann schon von sich behaupten, bereits an drei Kirchen seinen Dienst getan zu haben? Seine erste Kirche hatte er wohl im frühen 17. Jh., bis ihr im Jahr 1750 die zweite folgte. Nachdem durch das Herabfallen von Mauerteilen jedoch eine Massenpanik mit 29 Toten ausgelöst wurde, entschloss man sich, auch diese abzureißen und so bekam der Turm seine dritte Kirche. Beim Bau der dritten trug man der Tragödie vom 18.10.1801 Rechnung, indem man die Kirche mit 13 Ausgängen versah. Mit dieser Kirche kommt er nun seit 1802 recht gut klar und man kann ihm nur wünschen, dass es so bleibt.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

62 Bank Street
Kilmarnock
KA1 1ER

+44 1563 539090

N 55°36'30.75"
55.608543

W 4°29'56.01"
-4.498891

April-Oktober

   

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