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Paisley, aus dem Gälischen Pàislig, war einst eine Marktstadt und ist heute die administrative Hauptstadt des Bezirkes Renfrewshire. Der Ort gliedert sich nahtlos in den Großraum Glasgows ein. Wann der Ort entstand, ist so ungewiss, wie auch die Herkunft seines Namens, von dem sich zahlreiche Schreibweisen finden, die wiederum eine enge Verbindung nach England andeuten (in einigen Gegenden Englands nennt man den Ort noch heute Parsley, was von passeleg=basilica kommen könnte). In alten Dokumenten fand man zwei Schreibweisen: Pasileg (1182) und Paslie (1214).

Die Existenz der Siedlung hat allem Anschein nach kirchliche Ursprünge und man sagt, dass die erste Kapelle im 6. oder 7. Jh. durch einen irischen Mönch errichtet worden sein soll. Dieser Mönch, der heilige Mirin, habe diese an einem nahen Wasserfall errichtet. Zwar fehlen kontinuierliche Aufzeichnungen, aber man kann davon ausgehen, dass Paisley immer ein religiöses Zentrum des Königreichs von Strathclyde gewesen sein dürfte – eine Rolle, die sich der Ort mit Glasgow und dessen heutigem Stadtteil Govan (war früher ein eigenständiger Ort) teilte.

Die erste Abtei, einen Ableger der Cluniac Abbey in Wenlock (England), errichtete man im Jahre 1163 auf Geheiß von Walter Fitzalan, den High Steward von Schottland (Lordschatzmeister). Nur 82 Jahre später erhob man die Abtei in den Stand eines Klosters. Heute bestehen das Kloster, Teile klösterlicher Gebäude und des alten Palastes als Gemeindekirche der Church of Scotland weiter.

Die Paisley Abbey war in der Geschichte schottischer Könige (unter anderem der Familie Bruce und Stewart) ausgesprochen angesehen und es ist gilt als sicher, dass William Wallace – einer der größten Helden im Kampf um die schottische Unabhängigkeit – hier unterrichtet wurde. Auch ihre letzte Ruhe fanden hochgestellte Mitglieder der königlichen Familien hier – unter ihnen Robert III, der das Land von 1390-1406 regierte, und Prinzessin Marjorie Bruce aus dem Hause Stewart. Leider überstand nur die Gruft Marjorie's die Zeit der Reformation, aber diese gilt als eines weniger Monumente schottischer Herrschaft in Schottland.

Unter James II erhielt die Gegend von Paisley königliche Würden und wurde anschließend in den Stand einer Baronie erhoben. Mit dieser Aufwertung kam der Handel in den Ort und 1577 ließ die die Stadt die erste Schule errichten. Mitte des 19. Jh. hatte sich die Stoffindustrie als stärkster Industriezweig etabliert und noch heute ist Paisley für seinen feinen Stoff bekannt.

Bei einem Spaziergang durch den Ort gibt es so manch ein Gebäude, das es wert ist, besucht zu werden, darunter die Thomas Coats Memorial Church (ein schönes Beispiel neugotischer Baukunst), die Cathedral Church of Saint Mirin (die ursprüngliche Kirche war die erste Katholische Kirche, die nach der Reformation in Schottland gebaut wurde) und die St Matthew's Church, die ein Zeitgenosse von Charles Rennie Mackintosh 1906 errichtete.