Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Dieser idyllische Ort erstreckt sich über fast 2 km entlang der Küste von Hamnavoe, einer Bucht des Scapa Flow. Wann genau der Ort entstand ist nicht ganz sicher, aber erstmals wurde hier ein Ort namens Strumnay im Jahre 1300 erwähnt und der Name Stromness taucht erstmals 1544 auf. Da alle diese Namen wohl vom piktischen Straumrnes (übersetzt „Landspitze am Hoy Sound") abgeleitet wurden, kann man davon ausgehen, dass diese Bucht bereits lange vor den Wikingern durch Pikten als natürlicher Hafen genutzt wurde.

Im Jahr 1670 wählte die Hudson's Bay Company Stromness als letzten Hafen für ihre Überfahrten von und nach Kanada. Zu diesem Zeitpunkt bestand Stromness nur aus 13 Häusern. Der durch die Company errichtete Hafen führte zu einer wahren Explosion, was das Wachstum betraf und so entstand hier bis in das Jahr 1794 eine Siedlung mit 222 Häusern. An den Schieferdächern konnte man den Reichtum der Siedlung erkennen. Vielleicht sollte man an dieser Stelle auch noch erwähnen, warum sich die Company für Stromness entschieden hatte: Man war der Meinung, Orcadians wären seltener betrunken als Iren und billiger als Engländer!

1743 war Stromness groß und stark genug, um sich gegen die Steuerzahlungen an Kirkwall aufzulehnen. Ein Händler namens Alex Graham fing einen 15 Jahre dauernden Kampf gegen diese Steuern an und am Ende hatte er Erfolg – kleinere Städte in ganz Schottland wurden von der Steuerlast zugunsten großer Royal Burghs wie Kirkwall entbunden!

In den späteren Jahren wurde Stromness zum Zentrum der Betreuung von Leuchttürmen und weitere Wirtschaftsfaktoren kamen hinzu: Fischfang, Whisky (die letzte Brennerei wurde 1927 geschlossen) und Strohhüte...nein, das ist keiner der zahlreichen Schreibfehler! 1820 waren in der in der Strohhut-Industrie 10% der Gesamtbevölkerung beschäftigt!

Heute ist Stromness eine lebhafte Stadt im Südwesten von West Mainland, die den Besucher durch ihre Straßen, Gassen und malerischen Häuser in ihren Bann zieht. Nehmt Euch am besten mindestens einen Tag Zeit, sonst habt Ihr später das Gefühl, nicht alles gesehen zu haben – schließlich kommen viele aufgrund der hohen Fährpreise nur einmal bis hier herauf!

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Der winzige Ort Tingwall liegt an der Nordostküste von West Mainland und blickt über den Gairsay Sound zu den Inseln Gairsay, Wyre und Rousay. Der Ort selber besteht nur aus ein paar Häusern, die am Pier entlang stehen und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Inselbesucher auf ihrem Weg nach Norden auf der A966, den kleinen Ort einfach übersehen.

Erwähnenswert ist dieser Ort eigentlich nur, weil sich hier der Terminal der Roll-On / Roll-Off- Fähre befindet, die von Mainland zu den Inseln Rousay, Egilsay und Wyre fährt. Da diese Fährverbindung erst seit 1987 besteht und früher die Fähre von Kirkwall aus fuhr, ist es nicht überraschend, das Tingwall auf einigen älteren Karten gar nicht verzeichnet ist.

Trotzdem ist Tingwall heute nicht nur ein Fährterminal, sondern auch Hafen für viele Fischerboote von Besuchern, die mit ihren Booten von Broadford oder Wick hier anlegen. Außerdem findet man hier die Möglichkeit die unglaublich frischen Krabben, die hier gefangen werden, zu kosten, bevor sie auf die Lastwagen der Fischereigesellschaft verladen werden. Die überall am Pier herumstehenden Stapel von Fischkästen und Hummertöpfen weisen ständig darauf hin, dass die Ware noch vor kurzem im Wasser schwamm.

Wer ein wenig Zeit mitbringt, sollte die Nebenstraße, die von Tingwall aus nach Süden verläuft nutzen, um entlang der Küste durch winzige Ort zu fahren, die so herrliche Namen haben wie „Queenamuckle", „South Attit" oder „Appietown". Die Straße weit ab von der Hauptverkehrsroute ist wirklich sehenswert!