inverness leiste
Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de

Inverness ist die Hauptstadt der Highlands. Die Stadt liegt am nördlichen Ende des Great Glen an der Stelle, wo der River Ness in den Moray Firth fließt. Für mehr als 2.000 Jahre stellte Inverness den natürlichen Knotenpunkt für Kommunikation, Handel und Verbindung aller Plätze in den Highlands dar.

Der älteste Teil der Stadt liegt an ihrem westlichsten Ende auf einer bewaldeten Klippe, der Craig Phadrig. Auf dem Gipfel dieser Klippe stand wohl schon im 5. Jh. eine piktische, hölzerne Befestigungsanlage. Dieses ist zwar nicht absolut sicher, sehr wohl aber, dass hier im Jahre 580 der piktische König Brude seine Zelte aufgeschlagen hatte.

Zu dieser Zeit begann Columba hier, die Pikten zu christianisieren. Man erzählt sich, dass Brude Columba den Zutritt zum Fort verweigerte, sich die Tore jedoch durch das bloße Klopfen Columba's geöffnet hätten. Dieses Wunder beeindruckte Brude derart, dass er ohne zu zögern mit Mann und Maus zum Christentum überlief. Heute würde man sich in dieser Situation wohl eher Sorgen um seine Schließanlage machen!

Dass das Fort aufhörte zu existieren ist bekannt, nicht aber der Grund hierfür. Möglich ist, dass es durch ein Feuer im 8. Jh. zerstört wurde. Fest steht aber, dass es nicht die letzte Anlage auf dem Gipfel sein sollte. Eines der nachfolgenden Schlösser wurde 1070 durch Malcolm III zerstört, der anschließend auf einem nahen Hügel ein neues errichten ließ. Von hier konnte man den River Ness hervorragend überblicken.

Nun fing die Stadt erst richtig an zu wachsen und Mitte des 13. Jh. baute man eine Brücke über den River Ness und gründete hier ein Kloster. Zu diesem Zeitpunkt war Inverness bereits eine wichtige Hochburg des Schiffbaues und der Fischerei.

Aber der Aufstieg Inverness sollte nicht ohne Rückschläge bleiben – einen gab es bereits 1426, als Alexander, der „Lord of the Isles", die Stadt angriff und fast völlig zerstörte. Dies geschah – zumindest aus dessen Sicht – nicht grundlos, denn er wollte sich so für seine Inhaftierung in der Stadt durch Jacob I im Vorjahr rächen. Auch eine Art zu zeigen, dass man mit einem Urteil nicht so ganz einverstanden war.

Inverness erholte sich von diesem Rückschlag und bereits 130 Jahre später – Anfang des 17. Jh. - erlebte es eine neue Blütezeit. Die Wichtigkeit dieses Ortes zeigt, dass Oliver Cromwell 1652 an der Stelle der ursprünglichen Burg eine Festung errichtete, um so seine Stellung in Nord-Schottland zu festigen. Große Teile seiner Truppen sollten auch nach der Bestätigung der englischen Krone hier niederlassen, aber die Burg wurde aufgegeben.

1727 dienten sowohl die Überreste der Burg, als auch der alten Festung als Grundstock für Fort George. Hier sollten mehrere Hundertschaften ihren Stützpunkt finden.

Als die Anhänger Bonnie Prince Charlie's 1746 die Stadt einnahmen, wurde das Fort an diese übergeben und die Jakobiter versuchten, es unter Führung eines Franzosen zu zerstören. Sie legten Sprengladungen unter dem Schloss, die allerdings verfrüht explodierten – hierbei wurde das Fort zwar fast völlig zerstört, aber auch die Bombenleger mussten dies mit dem Leben bezahlen. Unter ihnen war auch L'Epine, der französische Offizier.

Nach der Niederschlagung des Jakobiteraufstandes in Culloden entschied die englische Regierung, Fort George wieder aufzubauen – allerdings entschied man sich für einen anderen Platz. Nachdem die Stadtverwaltung die Entschädigungssummen für das Land erhöht hatten, wurden die Baupläne schlicht und ergreifend nach Ardersie – einige Kilometer östlich von Inverness – verlegt, wo man günstiger an das nötige Bauland kam. Es sollte das Fort entstehen, das noch heute besichtigt werden kann.

Die Stadt wird durch den Anblick des aus rotem Sandstein errichteten Castle bestimmt. Dieses Entstand im Jahre 1830. Seine Bestimmung war es nicht, königlichem Blut eine Behausung zu geben, sondern es diente zur Unterbringung des Gerichtes und von Regierungsgebäuden.

Dies war der Startschuss für den nächsten Aufschwung. Inverness festigte seine Rolle als Hauptstadt der Highlands immer mehr und Mitte/Ende des 19. Jh. verbanden Bahnlinien Inverness mit so wichtigen Städten wie Perth, Aberdeen, Thurso, Wick und Kyle of Lochalsh. All diese Bahnenlinien sind noch heute aktuell und so werden all jene von Euch, die Schottland mit der Bahn bereisen zwangsläufig irgendwann hier vorbei kommen. Weniger erfolgreich als die Bahnlinien dürfte der Caledonian Canal gewesen sein, aber immerhin unterstrich er die Wichtigkeit des bereits blühenden Hafens von Inverness.

Neben dem Knotenpunkt der Bahnlinien kam später auch der der Straßen hinzu. Irgendwie scheinen sich hier alle Fernstraßen im schottischen Norden zu treffen – wir merken das immer daran, dass wir jedes Jahr mindestens zwei Mal an der örtlichen Esso-Tankstelle tanken: Einmal bei unserem Weg rauf und einmal auf dem nach unten. Und das, egal von wo wir gerade kommen. Sei es von Aberdeen, Fort William oder Perth, wir landen immer hier in Inverness, was uns aber nicht stört, denn Inverness ist es einfach wert besucht zu werden. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen, dass sich sehr viel in den letzten 30 Jahren getan hat – die Stadt wurde vom Öl heimgesucht!

Als ich das erste Mal hier war – damals noch mit meiner Mutter, ich gerade mal 8 – war es eine ruhige Stadt. Anders war es bei meinem zweiten Besuch in Inverness: Ich war 23 oder 24 und zum ersten Mal allein in Schottland, als ich mit einem Schotten, den ich aus der Jugendherberge kannte auf der Suche nach einem urtümlichen Pub. Wir tranken in jedem Pub, das wir fanden ein Bier und verließen es dann fluchtartig....Disco-Music und Pub passten nun mal nicht zusammen! Ich erzähle jetzt nicht, wie viele Pubs wir ausprobierten, aber wir waren abgefüllt, bevor wir fanden, was wir suchten! Heute ist es jedoch wieder etwas besser, denn man besinnt sich auch hier wieder auf das, was die Touristen suchen: Das echte Schottland.

Wer der Großstadt entfliehen wird, wird kurz nach Inverness die Einsamkeit finden, aber wir empfehlen jedem, sich hier noch mal mit dem einzudecken, was gerade zur Neige geht – schließlich bekommt man es hier in den vielen Geschäften oft günstiger, als weiter nördlich. Auch bietet die Stadt eine Vielzahl von Geschäften und so hat man auch die Vergleichsmöglichkeit, wo man in entlegenen Orten nur allzu oft das nehmen muss, was gerade da ist, koste es, was es wolle.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Castle Wynd
Inverness
IV2 3BJ

+44 1463 234353

N 57°28'37.46"
57.477072

W 4°13'31.60"
-4.225445

ganzjährig

   

Wer ist online  

Aktuell sind 20 Gäste und keine Mitglieder online

   

Filter Highlands-Süd  

pin touristeninfo camping  
castle kichen whisky early history houses
monument leute flora museen brauerei sonstiges

   
© Schottlandfieber.de