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Der auf der Halbinsel Ardnamurchan gelegene Ort mit dem gälischen Name Cille Chòmhghain, ist der westlichste auf dem britischen Festland. Bis ungefähr 1900, als man die Halbinsel durch eine knapp 40 km lange Straße nach Salen mit dem Rest Schottlands verband, war die Siedlung nur von der See aus erreichbar. Noch heute ist schon diese Singletrack-Road eine Reise nach Kilchoan wert, denn die geschlungene Straße führt erst entlang der Küste und dann durch die beeindruckenden Berge.

Kilchoan verteilt sich entlang der gleichnamigen Bucht und ist mit seinen 150 Bewohnern die einzige nennenswerte Siedlung der Halbinsel. Den Mittelpunkt der Siedlung stellte einst der Mingary Pier dar, als hier noch die Fähren anlegten, die von Oban zu den Äußeren Hebriden unterwegs waren. Noch heute kann man von hier zur Isle of Mull übersetzen – eine nette Alternative zu den sonst bekannten Wegen. Gegenüber dem Pier steht die Gemeindekirche der Insel, die Ardnamurchan Parish Church.

Unweit des Piers liegt die Ruine des beeindruckenden Mingary Castle. Hier gab es schon im frühen 13. Jh. eine Festung und die Gebäude, die man heute im inneren der Mauern sehen kann, stammen aus dem 17. Jh. Erbaut wurde das Castle durch (oder für) den Clan MacLean und diente unter anderem Jacob IV in den Jahren 1493 und 95 als Stützpunkt, um den sogenannten „Lord of the Isles" zu kontrollieren.

Im Jahre 1588 versuchten die MacLeans mit Hilfe eines spanischen Schiffs, das auf dem Heimweg vorbei kam, das Castle einzunehmen und während des Aufstandes von 1745 diente es den königlichen Truppen als Stützpunkt im Kampf gegen die Jakobiter. Man kann das Castle durch einen Spaziergang entlang der Küste gut erreichen, allerdings ist im Bereich der Ruine absolute Vorsicht geboten.

Vom Ort aus kann man über viele kleine Straßen die Halbinsel erkunden – besucht doch mal den Ardnamurchan Point mit seinem Leuchtturm am westlichsten Punkt des britischen Festlandes.