Klein aber fein, so könnte das Motto von Papa Westray lauten. Wer Papa Westray nicht direkt mit der großen Fähre ab Kirkwall anläuft, der hat die Möglichkeit von Pierowall aus mit einer kleinen Personenfähre über zu setzen. Oder man gönnt sich den kürzesten Linienflug der Welt von Westray nach Papa Westray. Die gesamte Flugstrecke ist deutlich kürzer als die längste Rollbahn des London Heathrow und nach einem Hüpfer von zwei Minuten Dauer landet man im Reich des Germany Thomas.

Papay (sprich: Papi), Mönchinsel, wie die Insel auch genannt wird, deutet darauf hin, dass sie einst ein bedeutender Standort von Klosteranlagen und Kirchen gewesen sein muss. Mit den Ruinen von St. Boniface – dicht beim Knap of Howar – und St. Tredwell auf einer Halbinsel im gleichnamigen Loch im Südwesten der Insel, finden sich die entsprechenden frühchristlichen Zeugnisse. Die Namen der Schutzpatrone verraten, dass sie noch aus der ersten Christianisierungswelle stammen.

Groß ist auf der Insel nur eines: die in der Inselmitte gelegene Holland Farm. Farm und Herrenhaus, einst im Besitz des so genannten Germany Thomas, der unter Gustav Adolph im dreißigjährigen Krieg diente, steht wohl auf den Fundamenten einer Bu Farm aus der Zeit der Wikinger.

Im Norden der Insel wartet ein schönes Vogelreservat auf die Besucher, dass man allerdings erst nach vorheriger Anmeldung beim Warden betreten darf. Zu viele Bodenbrüter leben hier, so dass der unerfahrene Gast zu leicht in Gefahr gerät, die Gelege zu zertreten. Dafür sind die ehrenamtliche Warden umso hilfsbereiter: Sie erklären die verschiedenen Gelege, zeigen, wie man sich erfolgreich an Jungvögel anschleicht, wenn man sie zur Beringung fangen will und demonstrieren, was passieren kann und wie man sich verhalten muss, wenn man ungewollt einen Altvogel vom Nest aufgeschreckt hat und dieser zur Verteidigung seiner Jungen übergeht.