Stronsay ist die am stärksten verkannte Insel der Orkneys, da sie keine großartigen archäologischen Fundstätten oder besonders spektakuläre Landschaftsbilder hat. Geht man jedoch in den mythologischen Bereich, so muss man sagen, das Stronsay die Heimat des Selkie-Folks ist. Diese sagenhaften Wesen verbringen ihr Leben teils als Mensch und teils als Seehund. Dieser Mythos hat hier einen natürlichen Grund, denn schließlich findet man nirgendwo auf den Orkneys so viele Seehunde wie hier.
Auf der süßwasserreichen, etwa 10 km langen und bis zu 9,5 km breiten Insel mit einer Fläche von 32,75 km² leben heute nur noch 350 Einwohner. Während der Hauptzeit des Heringsfischfangs zu Mitte des 19. Jh. hatte die Insel etwa 5.000 Einwohner. Auf der Insel errichteten die Transalpinen Redemptoristen im Jahre 2000 das Kloster Golgotha.
Die etwas abseitige Lage und die bis vor kurzem stark eingeschränkte Erreichbarkeit der Insel haben viel dazu beigetragen, dass sich hier mehr von der ursprünglichen Lebensart der Einheimischen erhalten hat, als anderswo. Beim Spaziergang kann man hier noch beobachten, wie am Sandstrand von St. Catherines Bay nach den „spoots“, den Klaffmuscheln, gegraben wird. Diese Spezialität der Insel wird dann mit Kuhmilch zu einer lecken Speise gekocht.
Auf dieser Insel stehen auch Speisen von gesammelten Wildvogeleiern auf dem Plan, ohne dass moderne Naturschützer Angst haben müssen, dass durch die „Selbstversorger-wirtschaft“ der Einwohner die Bestände gefährdet werden.
Stronsay ist ein Paradies für Wanderer. Zum Beispiel erschließt der Odin Bay Footpath die Sehenswürdigkeiten im Südwesten der Insel: die Ruinen uralter Einsiedeleien wie Tam’s Castle oder jene auf dem Brough Head, Reste eisenzeitlicher Forts und Siedlungen wie die an den Ufern der Lamb Bay oder das einmalige Naturdenkmal von Orkneys größtem Gloup, dem Vat ob Kiribister. Gloups sind schluchtähnliche Einschnitte an der Küste, in denen das Meer ein ohrenbetäubendes Gluckern erzeugt.
Adresse |
Koordinaten |
Öffnungszeiten |
N 59°06'51.40" |
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