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Die entzückende Kleinstadt Peebles liegt in einem Tal, wo der River Tweed auf den Fluss Eddleston Water trifft. Vor ewiger Zeit, im Jahre 1152, erhielt der Ort von David I die Stadtrechte, was darauf hinweist, dass der Ort schon in jenen Tagen ein bedeutendes Zentrum war. In der Tat war die Stadt das Herzstück der schottischen Borders und hatte enge Verbindungen nach Edinburgh. Wenn man sich das einst nahegelegene römische Fort (Lyne Roman Fort) nun ebenfalls vor Augen hält, bekommt man eine Idee, wie bedeutungsvoll die Region sowohl strategisch als auch wirtschaftlich war.
Das heutige Peebles ist geprägt durch den Wohlstand, den die aufstrebende Wollindustrie in den letzten Jahrhunderten gebracht hat. Das stets emsige Treiben auf der High Street im Zentrum und die vielen kleinen Geschäfte, die an Tante-Emma-Läden erinnern, verleihen der Stadt eine lebhafte und dennoch gemütliche Atmosphäre. Wer ausreichend in den Shops gestöbert hat, kann sich mit den diversen Kirchen und dem Tweeddale Museum ein wenig Kultur gönnen, oder man schlendert einfach ein bisschen am Flussufer entlang.
Kirchengebäude gibt es wahrlich zur Genüge in der Kleinstadt. Da wäre als Erstes der im Westen stehende St Andrew's Tower aus dem Jahre 1195. Zwar ist der Kirchenbau selbst lediglich noch eine Ruine, aber der original erhaltene Kirchturm ist das älteste bis dato intakte Gebäude in Peebles.
Aus der etwa 1261 erbauten Cross Kirk, die einst zu einem Kloster der Trinitarier gehörte, ist im Laufe der Zeit ebenfalls eine Ruine geworden.
Im Zentrum stehen auf der High Street gleich zwei Kirchen nebeneinander, die 1875 errichtete St Andrew's Leckie Parish Church und die St Peter's Episcopal Church aus dem Jahre 1836.
Etwas versteckt in einer Seitenstraße befindet sich noch die 1858 erbaute St Joseph's Church, die mit ihrem wunderschönen Holzdach wirklich sehenswert ist.
Unbestrittene Hauptattraktion ist jedoch die Peebles Old Parish Church, die 1885 am westlichen Ende der High Street erbaut wurde und das gesamt Stadtbild dominiert.
Das oben erwähnte Museum und die benachbarte Bibliothek finanzierten im Übrigen die hierzulande geborenen Brüder William und Robert Chambers - zwei berühmte Söhne der Stadt. Die beiden sind zwar nicht jedem sofort ein Begriff, doch waren sie die Herausgeber der gleichnamigen Wörterbücher, mit denen sie in Edinburgh ein Vermögen machten.
Im Innenhof des Komplexes der Tweeddale Museum & Gallery steht das Peebles War Memorial, eines der schönsten Kriegerdenkmäler Schottlands. Hier findet man auch den Eingang zur John Buchan Story Ausstellung, einem neuen Museum, angegliedert an die Chambers Institution, in dem sich alles rund um den berühmten Sohn des Landes dreht. Vielen dürfte der Autor durch seinen Roman „The Thirty Nine Steps" bekannt sein.
Auch um Peebles herum gibt es etliche Ausflugsziele, bei denen wohl für jeden Geschmack etwas dabei ist. Ruhe und Entspannung findet man in den östlich gelegenen Kailzie Gardens, einer wunderschönen Gartenanlage aus dem Jahre 1812.
Am westlichen Stadtrand steht das 1370 erbaute Neidpath Castle, ein zum Besitz des Duke of Queensberry gehörendes Gebäude, das noch bewohnt wird und in den Sommermonaten für Besucher geöffnet ist. Unweit davon führt eine schmale Straße in ein Tal, durch das der Fluss Manor Water fließt. Hier errichtete man 1874 die Manor Kirk, die mit ihren schönen Buntglasfenstern und einer herrlichen Holzdecke durchaus einen kleinen Abstecher wert ist.
Etwas weiter nordwestlich von Peebles, quasi auf dem freien Feld, befindet sich die Lyne Church aus dem Jahre 1640. Die kleine Gemeindekirche hat wunderschöne und extrem alte Grabsteine auf dem umliegenden Friedhof. In unmittelbarer Nachbarschaft kann das geübte Auge das Lyne Roman Fort & Abbey Knowe entdecken.
Von dem bereits erwähnten römischen Fort aus dem 2. Jh. sind logischerweise nur spärliche Überreste zu sehen, dafür sind die drei frühchristlichen Gräber auf dem kleinen Hügel zwischen Kirche und Fort umso bemerkenswerter.
Schon etwas weiter von Peebles entfernt, aber durchaus einen Besuch wert, ist der südwestlich liegenden Dawyck Botanic Garden.
Ein wahres Kleinod wiederum, ebenfalls in südwestlicher Richtung, ist die Stobo Kirk aus dem 6. Jh., die zu den ältesten Kirchen in ganz Schottland zählt. Südlich dieses einzigartigen Gotteshauses befinden sich die Überreste des Dreva Craig Fort, einer Befestigungsanlage aus der Eisenzeit.
Zwar schon ein ganzes Stück von Peebles entfernt, sollte für Reisende in westlicher Richtung trotzdem die Skirling Parish Church nicht unerwähnt bleiben. Die etwa 1720 erbaute kleine Gemeindekirche ist eine sogenannte „typische Landkirche" mit sehr schönem Friedhof.
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Adresse |
Koordinaten |
Öffnungszeiten |
High Street |
N 55°39'06.29" |
ganzjährig |