hermitage leiste
Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de

hermitage castle sErbaut: ca. 1240
Bauart: Tower House, durch mehrere Umbauten nun ein Castle
Besitzer: Fam. De Soules, Douglas, Earls of Bothwell, Stewarts

Nahe der schottisch-englischen Grenze, unweit der Ortschaft Newcastleton, erhebt sich drohend und gedrungen die Sandsteinruine des Hermitage Castle über die Moorlandschaft. Vom Dach überblickt man in der Tat ein weites Gebiet.

Das Anwesen besteht aus einer Hofanlage aus dem 13. Jh. mit einem gewaltigen, vierstöckigen Tower House aus dem 14. Jh., um das herum man anschließend das massive Castle erbaute. Im 15. Jh. erweiterte man den Tower um einen rechteckigen Flügel. Von außen schaut das Hermitage Castle mit den bedrohlich wirkenden Ecktürmen noch recht intakt aus, doch innen kann man die Schäden vergangener Tage nicht übersehen.

Während der Grenzkriege zwischen England und Schottland spielte die Festung eine gewichtige Rolle und wurde hierdurch zu einem wahrlich geschichtsträchtigen Ort. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie mehr als einmal den Besitzer und gehörte mal den Schotten und mal den Engländern.

Ursprünglich zählte das Land zu den Gütern der Familie De Soules und bereits 1240 begann Nicholas De Soules mit dem Bau des Hermitage Castle. Da sein Sohn William in ein Mordkomplott gegen Robert the Bruce verwickelt war, enteignete der König die De Soules 1320 kurzerhand.

Von 1332 an befand sich das Castle in englischer Hand, bis 1338 William Douglas „the Knight of Liddesdale" die Festung stürmte und einnahm. 1353 wurde Douglas von seinem gleichnamigen Patensohn ermordet, nachdem er versucht hatte, dessen Anspruch auf die Lordschaft Douglas zu vereiteln.

1492 zwang man den derzeitigen Besitzer Archibald, 5. Earl of Angus, das Hermitage Castle den einflussreichen Hepburns, Earls of Bothwell, zu übergeben. In einer romantischen Geschichte aus dem Jahre 1566 ritt Mary, Queen of Scots, in mörderischem Galopp vom ca. 40 km entfernten Jedburgh zum Hermitage Castle, um ihren Geliebten James Hepburn, 4. Earl of Bothwell, zu sehen, der bei einem Gefecht schwer verwundet worden war. Der „Ausflug" stresste die Königin derart, dass sie ein starkes Fieber befiel, von dem sie sich nur langsam wieder erholte.

Jahre später gingen sowohl das Anwesen als auch der Titel des Earl of Bothwell von den Hepburns auf Francis Stewart über. Ihm folgten nach kurzer Zeit die Scotts of Buccleuch um 1600, die das Castle im 18. Jh. letzten Endes aufgaben.

c12-2005-001 c12-2005-002 c12-2005-003 c12-2005-004 c12-2005-005 c12-2005-006 c12-2005-007 c12-2005-008 c12-2005-009 c12-2005-010 c12-2005-011 c12-2005-012 c12-2005-013 c12-2005-014 c12-2005-015

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Info's

Detail

an der B6399
Hermitage
TD9 0LU

+44 1387 376222

N 55°15'21.91"
55.256085

W 2°47'36.43"
-2.793453

April-Sept.
tägl. 9.30-17.30 Uhr

Historic Scotland

18 1 pfund
01 parkplatz 02 bus parkplatz 04 toiletten 07 beschreibungstafeln 09 shop
11 schnellimbiss 12 picknickflaeche 14 festes schuhwerk 16 fahrradstaender  
 pdf3

spukenHier spukt es:

Eine der düstersten Geschichten ist die von William de Soules. Er war angeblich mit dem Teufel im Bunde und beherrschte die Kunst der finsteren Magie. Der beeindruckend großgewachsene William war stets in Schwarz gekleidet und in permanenter Begleitung seines Vertrauten Robin Redcap. Robin galt als William's Verbindung zum Höllenfürst.

Ständig verschwanden Kinder aus der Umgebung des Hermitage Castle und es ging das Gerücht um, dass Robin Redcap sie kidnappte. Anscheinend benötigte William ihre Körper sowie das Blut für seine Zauberkunst. Mit Hilfe des Paktes mit Luzifer war er so mächtig, dass die Bevölkerung glaubte, weder Eisenketten oder Waffen noch der Tod durch Erhängen könnten William etwas anhaben.

Die Geschichte berichtet weiter von einem Riesen Namens „Cout o' Kielder", der mit seiner Zauberrüstung, die ihn für die Schläge des Lords unverwundbar machte, gegen William kämpfte. Der „Cout" ertrank aber schließlich im Fluss Hermitage Water. Heute befindet sich sein „Grab", ein langgestreckter niedriger Hügel, unmittelbar südlich der Friedhofsmauer der Kapelle in der Nähe des Castle.

Nach diesem gescheiterten Versuch, den verhassten Lord los zu werden, bat die Bevölkerung nun den Hellseher Thomas „the Rhymer" um Hilfe. Dieser setzte seine „Vision" direkt selbst in die Tat um und nahm William mit Fesseln aus Sand gefangen. Danach wurde William in Blei eingegossen und beim Steinkreis von Nine Stane Rig, der ein wenig nordöstlich von Hermitage liegt, zu Tode gekocht.

Ebenfalls düster ist die Geschichte um Alexander Ramsay of Dalhousie, einem recht angesehenen Adeligen in Schottland. Bekannt wurde er durch die Vertreibung der Engländer aus dem Roxburgh Castle, woraufhin ihn David II zum Sheriff of Teviotdale ernannte. Darüber war sein Gegenspieler William Douglas „the Knight of Liddesdale" gar nicht erfreut - schließlich hatte er die Engländer aus dem Hermitage Castle vertrieben.

Ramsay befand sich gerade im Gottesdienst in der St Mary's Church in Hawick, als er von Douglas überwältigt und gefangen genommen wurde. Douglas schleppte seinen Gefangenen nach Hermitage und warf ihn in den Kerker.

Der arme Ramsay bekam kein Essen, und obwohl durch den oberhalb des Kerkers befindlichen Lagerraum immer wieder Getreidekörner nach unten fielen, muss es ein langsamer und qualvoller Hungertod gewesen sein. Gerüchten nach aß der Hungernde aus Verzweiflung seine eigenen Finger, doch dafür gibt es keinen Beweis. Jahre später fand man in dem Kerker ein paar Knochen, ein verrostetes Schwert und ein paar vertrocknete Getreidekörner.

In der Erntezeit hört man noch heute manchmal des Nachts ein gequältes Wimmern aus den Mauern des Castle und einige Anwohner haben sogar schon den Geist von Ramsay gesehen, der aus dem Castle kommt.

   
© Schottlandfieber.de