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geboren: 1673 in Kilavally, Irland
gestorben: 1748
Kurzbeschreibung: Britischer Feldmarschall
George Wade wurde im irischen Kilavally geboren. Er trat 1690 in das britische Heer ein und diente bis 1692 in Flandern, wo er zum Hauptmann befördert wurde. Im Spanischen Erbfolgekrieg von 1702 bis 1713 diente er zunächst unter Marlborough, wurde dort zum Major befördert und stieg 1702 schließlich zum Oberstleutnant auf. Ab 1704 gehörte er dem Stab unter Leitung von Lord Galloway an. Er zeichnete sich 1706 in Alcantara und Villa Nova, sowie 1707 in Almanza aus. Wade wurde 1708 zum Brigadegeneral ernannt und 1708 Vizekommandant nach James Stanhope in Minorca, bevor er 1710 nach Spanien zurückkehrte. Dort erhielt er nach der Schlacht von Saragossa den Dienstgrad des Generalmajors.
Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien versuchte er, politisch Fuß zu fassen, bevor er 1715 in die Unterdrückung der Jakobitischen Rebellion verwickelt wurde. Wade wurde 1724 von Georg I als Inspekteur nach Schottland gesandt. Er empfahl den Bau von Kasernen, Brücken und stabilen Straßen, um die Herrschaft in dieser Region zu erleichtern. Innerhalb eines Monats wurde er zum Oberbefehlshaber der königlichen Streitkräfte, der Burgen, Festungen und Kasernen in Nordgroßbritannien ernannt und mit der Aufgabe betraut, seine Empfehlungen umzusetzen. Er behielt diese Stellung bis 1740.
Zwischen 1725 und 1737 überwachte Wade den Bau von 400 km Straßen und 40 Brücken, einschließlich der Tay- Brücke in Aberfeldy. Die Straßen verbanden die Militärstandorte in Ruthven, Fort George, Fort Augustus und Fort William. Er rief auch die paramilitärische Highland Watches ins Leben, deren Mitglieder aus dem niederen Landadel stammen. Die ersten sechs Kompanien wurden 1725 gegründet, drei bestehend aus Campbells und je eine aus den Frasers, Grants und Munros. Mit vier weiteren bildeten sie ab 1739 das Black Watch Regiment.
Die Beförderung Wade's zum Generalleutnant erfolgte 1742, was ihn gleichzeitig zum Geheimrat machte. Ab 1743 wurde er, im Rang eines Feldmarschalls, zum gemeinsamen Befehlshaber der Anglo-österreichischen Truppe im Österreichischen Erbfolgekrieg ernannt, wo er in Flandern gegen die Franzosen kämpfte und die britischen Truppen unter Georg II in der Schlacht bei Dettingen anführte. Er gab im März 1744 dieses Kommando ab und kehrte als Oberbefehlshaber nach Großbritannien zurück.
Als die Jakobiter sich 1745 zum zweiten Mal erhoben, konnte Wade nicht mehr Schritt halten. Er erlitt eine Niederlage, als er versuchte, ihren Einmarsch nach England aufzuhalten und wurde infolgedessen vom Kommando entbunden. Prinz William August, Duke of Cumberland führte das britische Heer in der entscheidenden Schlacht von Culloden an.
geboren: 1824 in Belfast
gestorben: 1907 in Largs
Kurzbeschreibung: irischer Physiker, und Namensgeber der Temperatureinaheit Kelvin
Er war von 1856 bis 1899 Professor für theoretische Physik in Glasgow und forschte hierbei hauptsächlich auf den Gebieten der Elektrizitätslehre und der Thermodynamik. Ein Ergebnis war bereits 1848 eine Arbeit zur Thermodynamik auf Basis der Carnot'schen Wärmetheorie, in der er unter anderem die nach ihm benannte absolute Kelvin-Skala einführte. Deren Einheit „Kelvin" ist in ihrer heutigen Form die seit 1968 gesetzlich festgelegte SI-Einheit der Temperatur.
Gemeinsam mit James Prescott Joule entdeckte er 1852 den Joule-Thomson-Effekt, ferner 1857 den magnetischen AMR-Effekt. Im Jahr 1867 entwickelte Thomson das harmonische Verfahren zur Berechnung der Gezeiten und konstruierte 1872 die erste Gezeitenrechenmaschine. Er war auch an der Vorbereitung und Verlegung von Tiefseetelegraphenkabeln beteiligt und erfand dafür eine 1876 in Großbritannien patentierte Lotmaschine. Dabei stellte er wahrscheinlich als erster die Telegraphengleichung auf. Thomson konstruierte ebenfalls die noch heute übliche Form des Trockenkompasses.
Er beschäftigte sich auch intensiv mit Elektrizität, dabei entwickelte er die nach ihm benannte Thomson-Brücke, die Thomson-Formel und den Kelvin-Generator, beschrieb den Thomson-Effekt. Darüber hinaus konstruierte er ein Spiegel-Galvanometer, eine Spannungswaage und nicht zuletzt das Quadranten-Elektrometer. Seine Vielseitigkeit auf fast allen Gebieten der Physik führte dazu, dass ihm über 70 Patente erteilt wurden. Sowohl wissenschaftliche Anerkennung als auch finanzielle Unabhängigkeit wurden ihm dadurch zuteil.
Thomson griff auch in die Debatte um die Evolutionstheorie ein. Er schätzte 1862 das Alter der Erde auf 25–400 Millionen Jahre, wobei 98 Millionen Jahre der wahrscheinlichste Wert sei. 1869 erklärte er, dass dieser Zeitrahmen für eine Evolution nach den von Charles Darwin angenommenen Mechanismen zu kurz sei und schlug vor, das Leben habe mit einem Meteoriten die Erde erreicht. Später grenzte er den Zeitpunkt der Entstehung der Erde bis auf 24,1 Millionen Jahre ein und sah dies als seine größte Leistung. Zu diesem Ergebnis kam er aufgrund der noch vorhandenen Erdwärme, die jedoch nach späterem Wissen zum Teil aus radioaktiven Prozessen im Erdinneren gespeist wird. Als später Messungen des radioaktiven Zerfalls zu höheren Werten führten, revidierte er seine Meinung nicht.
Ehrungen
1856 wurde ihm die Royal Medal der Royal Society verliehen. 1876 erhielt Lord Kelvin als erst dritter Wissenschaftler die Matteucci-Medaille, 1890–1895 wurde er zum Präsidenten der britischen Akademie (Royal Society) gewählt.
Er wurde 1866 zum Ritter geschlagen und 1892 als 1. Baron Kelvin of Largs in den erblichen Adelsstand erhoben. Der Namensgeber für Kelvin ist der Fluss Kelvin durch Glasgow.
Zu Ehren Lord Kelvins wurden zwei Mondformationen benannt, das Kap Kelvin und die Rupes Kelvin.
geboren: 1757 in Westerkirk
gestorben: 1834
Kurzbeschreibung: Schottischer bedeutender Baumeister
Er verschaffte sich durch zahlreiche Meisterwerke der Baukunst bereits zu Lebzeiten hohes Ansehen. Er gilt weltweit als einer der Begründer des Bauens unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden und somit als einer der ersten modernen Bauingenieure. Zu seinen bedeutendsten Bauwerken gehört die Menai-Brücke, welche seit 1826 das Walisische Festland mit der Insel Anglesey verbindet. Die Brücke ermöglichte eine durchgehende Straßenverbindung zwischen London und dem Seehafen Holyhead auf Anglesey für den Handel mit Irland.
Thomas Telford zeichnete auch für den Bau des Kaledonischen Kanals, der die Ost- und Westküste Schottlands verbindet, verantwortlich. Der Kanal wurde von 1803 bis 1822 gebaut.
Baltzar von Platen (Staatsmann) lernte Telford kennen und beteiligte ihn an seinen Kanalbauprojekten in Schweden - Göta-Kanal.
Telford beschäftigte sich auch mit dem Straßenbau. Von ihm stammt die Idee, durch eine Aufwölbung in der Straßenmitte den Wasserabfluss zu gewährleisten. Außerdem beschäftige er sich mit der optimalen Auslegung von Straßen hinsichtlich der Linienführung und der Gestaltung des Straßenquerschnitts. Zusammen mit John Loudon McAdam gilt er als einer der Väter des modernen Straßenbaus.
Thomas Telford gründete 1818 in London den Berufsverband Institution of Civil Engineers, dem heute rund 80.000 Bauingenieure in 140 Ländern angehören.
Er ist Namensgeber der Planstadt Telford.
geboren: 1939 in West Dumbartonshire
gestorben:
Kurzbeschreibung: ehemaliger britischer Rennfahrer und Teamchef. Er wurde 1969, 1971 und 1973Formel-1-Weltmeister.
Der junge Fahrer
In seinen jungen Jahren kannte John Young Stewart zwei Leidenschaften: das Tontaubenschießen und den Rennsport. Schließlich entschied er sich für den Rennsport, in dem auch sein älterer Bruder Jimmy aktiv war. Mitentscheidend für seine Karriere war die Bekanntschaft mit dem Holzhändler Ken Tyrrell, der nebenbei ein Rennteam in der britischen Formel 3 betrieb.
Der Aufstieg von Jackie Stewart verlief kometenhaft. Nachdem er die Einstiegsklassen im Jahre 1964 fast nach Belieben dominierte, unterbreiteten ihm alle Spitzenteams ein Auto für die Saison 1965. Er entschied sich für das Team BRM, für welches auch der ehemalige Weltmeister Graham Hill fuhr. In seiner ersten Saison konnte Jackie Stewart die in ihn gesteckten Erwartungen voll erfüllen, indem er den dritten Rang in der Gesamtwertung der Formel-1-Weltmeisterschaft belegte und in Monza seinen ersten Grand-Prix-Sieg gegen seinen Teamkollegen Graham Hill errang.
Unfall 1966
Es folgten zwei Jahre mit mäßiger Ausbeute. Beim Großen Preis von Belgien 1966 ereilte ihn ein Schlüsselerlebnis, das seine Einstellung zum Rennsport änderte. Bei strömendem Regen kam sein Wagen von der Stecke ab und überschlug sich. Stewart war im Cockpit eingeklemmt, während Benzin vom 200 Liter fassenden Tank in die Sitzmulde auslief, was die Haut verätzte. Die Brandgefahr war natürlich akut, und jeder Funke, der bei den Bemühungen der unzureichend ausgerüsteten Helfer am verbogenen Metall entstehen würde, konnte eine Katastrophe auslösen. Der hilflose Fahrer wurde erst durch den Einsatz seines Teamkollegen Graham Hill sowie Bob Bondurant befreit. Auch der Transport ins Krankenhaus erwies sich als langwierige Odyssee über holprige Straßen. Seither kämpfte Jackie Stewart unermüdlich für mehr Sicherheit auf der Rennstrecke. Ein abnehmbares Lenkrad und ein Hauptschalter für die Elektrik, der sowohl die Benzinpumpe abschaltet als auch alle möglichen Quellen von Funken, gehört spätestens seit diesem Vorfall zum Standard. Zudem brachte Stewart fortan seinen eigenen Arzt zum Rennen mit und sein Team BRM einen speziell ausgerüsteten Krankenwagen, der auch anderen zur Verfügung stand.
Intermezzo bei Matra
Ende 1967 gründete Ken Tyrrell mit Unterstützung des französischen Industriellen Jean-Luc Lagardère das Matra-Team, dem sich Jackie Stewart anschloss. Das neue Team gewann auf Anhieb mehrere Rennen, darunter auch den verregneten Großen Preis von Deutschland 1968 auf dem Nürburgring, bei welchem er, trotz ernsthafter Bedenken gegen die Durchführung eines Grand Prix bei diesen Wetterbedingungen, die Konkurrenz um über vier Minuten distanzierte. Seinen Überholvorgang an die Spitze des Feldes hatte er nach eigenen Angaben wegen des dichten Regens und der daraus resultierenden eingeschränkten Sicht gar nicht mitbekommen. Stewart wurde 1968 knapp hinter Graham Hill Vizeweltmeister.
Erfolgreiche Laufbahn
In der Saison 1969 kannte Stewart keine Gegner mehr. Er dominierte die Weltmeisterschaft mit sechs Siegen in Südafrika, Spanien, Holland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Nachdem sich die Matra-Führung entschieden hatte, anstatt der bewährten Ford-Cosworth fortan die eigenentwickelten V12-Motoren zu verwenden, entschloss sich Ken Tyrrell, weiterhin bei Ford als Motorenlieferant zu bleiben und kaufte die Chassis für 1970 beim neu gegründeten March-Team. Bis auf einem Sieg beim zweiten WM-Rennen in Spanien verlief die WM-Saison 1970 wenig erfolgreich. So entschied sich Ken Tyrrell für den Bau eines eigenen Autos. Der neue Tyrrell 001 konnte mit Stewart in den letzten drei Rennen der Saison tatsächlich neue Maßstäbe setzen – nur die Zuverlässigkeit ließ noch zu wünschen übrig.
Dafür war Stewart in der WM-Saison 1971 wieder hoch überlegen. Durch die Siege in Spanien, Monaco, Frankreich, Großbritannien und Deutschland sicherte er sich seinen zweiten Formel-1-Titel. Es folgte eine weniger erfolgreiche Saison 1972, die er mit der Vizeweltmeisterschaft hinter dem Jungstar Emerson Fittipaldi abschloss. Die vielen Reisen in die USA, wo er an der CanAm-Meisterschaft teilnahm, sorgten für gesundheitliche Probleme in Form eines Magengeschwürs.
Jackie Stewart, mittlerweile verheiratet und Vater zweier Söhne, versprach seiner Frau Helen, nach der Saison 1973 Schluss mit dem Rennsport zu machen. Obwohl Emerson Fittipaldi den Beginn der Saison dominierte und der aufkommende Star Ronnie Peterson in den meisten Rennen führte, gelang es Jackie Stewart nach den Siegen in Südafrika, Belgien, Monaco, Holland und Deutschland seinen dritten Weltmeistertitel im drittletzten Rennen in Monza zu sichern. Dabei stellte er mit 27 GP-Siegen in 99 Rennen einen neuen Rekord auf. Dieser wurde erst von Alain Prost 1987 eingestellt.
Sein Abschied wurde durch den tragischen Tod seines Teamkameraden François Cévert am 6. Oktober 1973 in Watkins Glen beim Training zum GP der USA überschattet. Ken Tyrrell zog daraufhin sein Team mit Stewart und Chris Amon vor dem Start des Rennens zurück und der Schotte kam somit nicht zu seinem 100. GP-Rennen.
Die Zeit danach
Nach seiner Rennfahrer-Karriere wurde Jackie Stewart zwei Jahrzehnte lang als Fernsehkommentator auf den Rennstrecken gesehen, bis sich sein Sohn Paul entschloss, ein eigenes Team zu gründen. Das Stewart-Formel-1-Team überdauerte 3 Saisons (1997–1999) und erzielte mit dem Sieg von Johnny Herbert beim Großen Preis von Europa 1999 auf dem Nürburgring seinen Höhepunkt. Nach einer Krebserkrankung seines Sohnes Paul Ende 1999 wurde das Team schließlich an Ford verkauft, das daraus seinen Jaguar-Formel-1-Rennstall begründete, der im Jahr 2005 von Red Bull gekauft wurde.