oxnam leiste
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oxnam kirk sErbaut: ca. 1153
Konfession: Church of Scotland

Die kleine Streusiedlung Oxnam liegt, entlang des Ufers des Flusses Oxnam Water, etwa 5,3 km östlich von Jedburgh. Dort, in der provinziellen Abgeschiedenheit, steht die 1738 erbaute Oxnam Kirk, die mit ihren einfachen Glasfenstern und den weißgestrichenen Wänden ein vortreffliches Beispiel für eine typisch schottische Landkirche aus dem 18. Jh. ist.

Vermutlich gibt es hier schon seit gut 800 Jahren ein Gotteshaus, wobei sich die erste Erwähnung in einer Satzung von 1153 findet. Zu jener Zeit übereignete die Familie Percy, zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Fürsten von Northumberland, die Kirche samt umliegendem Land der neu errichteten Jedburgh Abbey. Das Kloster war zwar befugt, die Einnahmen zu behalten, musste aber im Gegenzug einen pensionierten Vikar bereitstellen, der sich um das Seelenheil der Gemeinde kümmerte. Leider ist über das damalige Kirchengebäude fast nichts bekannt.

Das derzeitige Gotteshaus errichtete man, wie bereits erwähnt 1738, auf dem Grund seines Vorläufers. Ursprünglich war es ein schlichtes rechteckiges Gebäude mit Fenstern und Eingangstür auf der Südseite. Höchstwahrscheinlich befand sich an der Stelle eines der beiden mittleren heutigen vier Fenster, in dessen oberen Bogen die Jahreszahl 1738 eingemeißelt ist, der einstige Eingang zur Kirche.

Wie früher besteht bis heute das Mauerwerk aus unregelmäßig übereinander geschichteten behauenen Steinen, die mit einem speziellen wetterfesten Verputz beschichtet wurden. Damals besaß die Kirche vermutlich auch nur ein mit Stroh gedecktes Dach, das später durch ein Schieferdach ersetzt wurde. Das Glockentürmchen ist noch original, allerdings erneuerte man die Glocke 1809.

Die ersten Erweiterungen erfolgten 1816, als man im Westen eine Galerie, wahrscheinlich mit externem Zugang, anbaute. 1830 kam am östlichen Ende die Sakristei bzw. ein Sitzungssaal hinzu. Die gravierendste Vergrößerung, bestehend aus einem Nordflügel, einem Westportal sowie dem Kesselhaus für die Heizung, führte man zwischen 1874 und 1879 durch. Gleichzeitig entfernte man die westliche Empore wieder.

Die heutige Inneneinrichtung ist sehr schlicht, denn es gibt überhaupt keine Dekorationselemente, abgesehen von drei Erinnerungsplaketten. Bis 1960 waren die Wände grün gestrichen mit einer vergoldeten Abschlussbordüre. Die, wie die Sitzbänke von 1879, aus Kiefernholz bestehende Kanzel war einst braun lackiert, wie im viktorianischen Zeitalter üblich. Der damalige Pfarrer, Mr. Thompson, wollte wieder zurück zum Stil des 18. Jh. und ließ die Holzelemente abschleifen, bleichen und die Innenwände weiß streichen. Gleichermaßen verfuhr man mit dem Abendmahlstisch aus Eichenholz, den Stühlen der Kirchenältesten, die in den 1920er Jahren als Ehrensitze gestiftet worden waren, sowie dem Orgelkasten. Nur das Rednerpult, ein Andenken aus 1997, ist aus schlichter Eiche. Trotz der Kargheit wirkt das Innere nicht kalt oder gar unfreundlich. Zweieinhalb Jahrhunderte Messdienst haben der Kirche ihre Patina gegeben.

Auf dem umliegenden Friedhof, der von einer Mauer umgeben ist, befinden sich viele schöne Grabsteine aus dem 17. und 18. Jh. Neben traditionellen Motiven findet man häufig die Gravur „Memento mori" (bedenke, dass Du sterben musst). An der Tür der Sakristei steht eine mittelalterliche Grabplatte, die möglicherweise aus dem Originalbau gerettet wurde.

Das Wachhaus in der südöstlichen Ecke datiert aus dem sehr frühen 19. Jh., als die medizinischen Hochschulen in Edinburgh mit dem sogenannten Body Snatching (Stehlen von Leichen aus den Leichenhäusern sowie Gräbern der Friedhöfe) ein profitables Geschäft aufzogen. Damals wurden die frischen Gräber nach der Beerdigung für sieben Tage nachts bewacht. Das kleine Haus hatte sogar einen Ofen, was mehr war, als so manche Hütte zu dieser Zeit bieten konnte.

An der Südwand der Kirche ist ein mittelalterliches Halseisen angebracht, an das man Straftäter zur „Erbauung" für die Kirchengemeinde ankettete. Die öffentliche Zurschaustellung, infolge unmoralischen Verhaltens, war einer der Hauptbestandteile der Kirchensitzungen in früheren Jahrhunderten. Diese Beschäftigung brachte den weltlichen Vorteil mit sich, dass man gleich die Vaterschaft von sogenannten Bastarden nachweisen konnte, die ansonsten von der Gemeinde durchgefüttert werden mussten.

Eine weitere Besonderheit befindet sich außerhalb der Friedhofsmauern, direkt vor dem Eingangstor. Der Oxnam Stell ist eine Gedenkstätte, die einen Hill Sheep Shelter (meist kreisrunde Trockenmauer-Gebilde, die in den Bergen den Schafen als Windschutz dienen) in Miniatur darstellt. Sie erinnert an das Jahr 2001, in dem wegen der ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche landesweit Millionen Tiere geschlachtet wurden. Hier im Oxnam Valley fielen 21.319 Schafe sowie 4.732 Kühe dieser Vorsichtsmaßnahme zum Opfer, wodurch die Nachbargemeinden glücklicherweise erfolgreich geschützt werden konnten.

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Oxnam
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